Schwarzwälder Sahneschnittchen

 Die Sache mit Kieran Foley  ist ja meistens die: Man sieht sein neuestes Design und denkt sich "WAAAS? Wie soll das denn gehen?" Dann kauft man die Anleitung und stellt nach dem ersten Überfliegen fest "WAAAS? Das ist alles?" (Und seine Anleitungen sind sehr schnell überflogen; ich kenne niemanden sonst, der solch spartanische Anweisungen gibt.) Tatsächlich sind die meisten seiner Modelle (abgesehen von den irren Colorwork-Dingern mit zig Farben) recht einfach nachzuarbeiten.

Damit wir uns recht verstehen: Das soll keine Herabwürdigung des Meisters sein. Tatsächlich finde ich es sehr genial, wenn es jemand schafft, mit einfachen Mitteln verblüffende Effekte zu erzielen. Das Muster ist doch einfach super, oder?

Aber die einfachen Mittel haben auch eine Kehrseite: Es wird beim Stricken sehr schnell langweilig. Wenn Ihr mir nicht glaubt, fragt Frau Fadenkram. Die hat den neuesten Schal, genau wie ich, nach anfänglicher Euphorie erst einmal in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Und Herr Foley selbst hat wohl auch schnell die Geduld verloren, denn sein Musterstück misst nur schlappe 167 Zentimeter, was für einen Wrap doch sehr sparsam ist. 

Ich habe an anderer Stelle gespart und eine Wiederholung in der Breite weggelassen. Das war für einen Schal durchaus genug und außerdem konnte ich mich so ausschließlich aus dem Stash bedienen.

Nun hatte ich aber einen guten Grund den Black Forest wieder ans Tageslicht zu zerren. Passt er farblich doch vorzüglich zu meinem zweiten Flare. (Obwohl wir ja letzthin gesehen haben, dass es dafür an ergänzenden Halswickeln nicht mangelt.)

Und natürlich auch vorzüglich zur neuen grünen Jacke:


Eine Hürde gibt es bei dem Teil übrigens doch. Für die vierfache Abnahme verwendet Foley nicht die bekannte Vorgehensweise von Nancy Marchant (mit der Hilfsnadel), sondern die Variante von Xandy Peters. Die kommt zwar ohne Hilfsnadel aus, ist aber stellenweise ein ziemliches Gewurschtel, bei dem es durchaus passieren kann, dass eine Masche abhanden kommt. Vor allem wenn man nachts bei schlechter Sicht strickt. Und das ohne Auftrennen zu reparieren ist wirklich die Pest! (Für Euch getestet.) Trotzdem ist das die etwas bequemere Wahl, weil diese Monster-Abnahmen in jeder Hinreihe vorkommen.

Mein einfarbiges Garn habe ich bis zum letzten Fitzelchen verstrickt und damit (nach dem Spannen) die für mich nötige Minimallänge von 180 Zentimetern erreicht.


Maße: 150 x 23 cm vor dem Waschen, 180 x 34 cm nach dem Waschen und Spannen

Garn:

  • 90 g Schoppel Zauberball (75% Schurwolle, 25% Polyamid), LL 420 m / 100 g, Farbe 2308 ('Smoking Area')
  • 100 g Stefis Wolle dirty (70% Superwash Merino, 20% Yak, 10% Polyamid), LL 400 m / 100 g, Farbe 3

Nadelstärke: 3,5 mm

Anleitung: Black Forest Brioche von Kieran Foley

Kommentare

  1. Liebe Ute,
    ich mag keine Schwarzwälder. Torte. Aber diesen Schal und die Wolle sehr!
    Schaut sehr schön aus und passt zu vielem.
    Herzlichst Bine

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    1. Danke, liebe Bine. Das Tortending ist tatsächlich auch nicht meins. Warum her Foley bei diesem Muster an Fichtenwälder statt an Farne denkt, bleibt sein Geheimnis ...

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  2. Ja, Du hast es haarscharf getroffen, man stirbt ab, weil es langweilig wird. Glückwunsch zur Fertigstellung, der Schal vervollständigt perfekt die Kollektion der Flare-Accessoires! Und ich werde nun überlegen, ob ich das Teilchen als Urlaubsstrickerei einpacke...

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  3. WOW! Was für tolle Farben und Muster! Sieht klasse aus.

    LG Chrissi

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  4. Schönes Muster!
    Und 180cm sind schon eine passable Länge.

    LG Gwen

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  5. Hallo
    Das ist ein sehr schönes Schal. Gibt das Anleitung auch vielleicht im Deutsch? Mein Englisch ist leider nicht vorhanden.
    MfG Heidi

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    1. Nein, soviel ich weiß, sind seine Anleitungen nur auf Englisch.

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