Mahlzeit!

 Wahrscheinlich gilt auch bei Eichhörnchen ab einem gewissen Punkt: Egal was, der Hunger treibt's rein. Aber so weit lasse ich es natürlich nicht kommen. Wenn der Tisch, beziehungsweise der Balkon, reich genug gedeckt ist, zeichnen sich ganz klare Präferenzen ab:

  1. Walnüsse
  2. Haselnüsse
  3. Sonnenblumenkerne

In der zusätzlich käuflich erworbenen Futtermischung finden sich auch noch Bucheckern, die ganz zur Not auch genommen werden, Erdnüsse und Maiskörner. Letztere werden komplett ignoriert. Die Erdnüsse werden eher zum Zähneputzen verwendet. Zwar nagt man hin und wieder die Schale ab, aber der Inhalt wird dann meist unbeachtet liegen gelassen. Kürbiskerne finden sie auch komplett uninteressant. Für die extra gekaufte Packung werde ich mir wohl ein paar Rezepte für mich überlegen müssen.

Aber zurück zu den Walnüssen. Ich serviere immer ein paar geschälte aus dem Bio-Sortiment. Die werden als erstes aus allen Futterstellen herausgepickt und genüsslich verspeist. Ganz anders die in der Schale. Die werden sofort abtransportiert und wahrscheinlich im Kobel verwahrt. Man kann's im folgenden Video sehen, es geht allerdings rasend schnell.

Unser roter Freund denkt sich also keineswegs: "Ui, toll, eine Walnuss. Die nehm ich später mit. Aber erst mal schlage ich mir den Bauch voll." Statt dessen wird das Fundstück sofort in Sicherheit gebracht. Wenige Minuten später ist er dann wieder da, um die unterbrochene Mahlzeit fortzusetzen. 

Hier nochmal im Standbild. Nicht zu fassen, wie weit so ein Hörnchen sein Maul aufreißen kann:

Nummer Drei kann's ausnahmsweise gar nicht erwarten und knackt die Walnuss an Ort und Stelle. Fein säuberlich in zwei Hälften. Und zwar ratzfatz. Bei YouTube hat jemand kommentiert, dass sie angesichts der Walnussbilder jetzt weiß, dass sie keinesfalls von einem Eichhörnchen gebissen werden möchte. Ich hingegen frage mich, wieso es eigentlich keine Nussknacker in Form eines Eichhörnchengebisses gibt, statt der stumpfen Dinger, mit denen ich mich immer herumärgere.

Haselnüsse werden dagegen vor Ort geknackt. Durchaus lautstark, wie man im folgenden Video hören kann. Vorher versteckt der kleine Schlaukopf aber noch eine Nuss im nahen Pflanzkasten.


Einige hatten sich ja nach den Jagdszenen besorgt gezeigt, ob die beiden dunklen Hörnchen überhaupt was abkriegen, wenn sich das Rote so als Platzhirsch aufspielt. Keine Sorge, Leute. Eichhörnchen sind schlau, das wissen wir doch jetzt. Und es ist ja nicht so, dass es hier eine Sperrstunde gibt. Die Dunklen müssen sich dann halt ein anderes Zeitfenster suchen. Denn zwischen 14 und 16 Uhr ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass sich der rote Vielfraß breit macht. Und das tun sie auch. 

Nummer Drei kommt meistens ganz früh (zwischen 7 und 8 Uhr). Von dem gibt es aus verschiedenen Gründen wenig Bildmaterial. Um die Uhrzeit ist das Gegenlicht so stark, dass vernünftige Aufnahmen kaum möglich sind. Und es ist superscheu und huscht davon, sobald es, auch nur im Zimmer, eine Bewegung wahrnimmt. Dennoch gehe ich davon aus, dass es genügend Futter abkriegt, denn die abends aufgefüllten Vorräte sind morgens schon wieder reichlich dezimiert.

Nummer Zwei wählt gern den Vormittag. Ich hab aber auch schon beobachtet, dass er im gelben Nachbarbaum wartet bis das Rote abzieht und dann sofort herbeistürmt, sobald die Luft rein ist. 

 Zur allseitigen Beruhigung: Hier mal Nummer Zwo bei ausgiebiger Schlemmerei. Außerdem kann man sehen, dass er auch langsam seine Ohrpinselchen kriegt. Dann wird es schwer sein, ihn von Nummer Drei zu unterscheiden:


Der Herr von der Eichhörnchenhilfe hatte im Frühjahr noch eine kleine Liste hinterlassen, mit Hinweisen, was Hörnchen außer Nüssen sonst noch so mögen:

 Dazu kann ich nur sagen: mit meinen Hörnchen ist die Liste nicht abgestimmt. Als sie klein waren, mochten sie davon nur Gurken; die verschmähen sie mittlerweile aber auch. Mit Karotten und Zucchini könnte ich ein schönes Mumifizierungsexperiment durchführen, denn die bleiben unberührt liegen, bis sie bis zur Unkenntlichkeit verschrumpelt sind. An Äpfeln nagt man zwischendurch ganz gerne, wenn die schmackhafteren Alternativen verschwunden sind. Jedoch gibt es deutliche Hinweise, dass ich die doch gefälligst geschält servieren sollte:

 An Weintrauben nagt man zwischendurch auch ganz gerne, allerdings liegen die angebissenen Hälften dann überall herum. Kinder!!

Zum Abschluss noch eine ausgiebige Freßorgie vom roten Diktator. Im wahrsten Sinn des Wortes quer durch den Gemüsegarten, denn nachdem das Obst vernascht und das Nusssortiment nach dem letzten Sonnenblumenkern durchpflügt wurde, wird noch am ausgetriebenen Rucola und Mangold gezupft. Es geht nichts über eine ausgewogene Mahlzeit!


Gestern habe ich übrigens was ganz Unerwartetes gefilmt. Aber davon berichte ich dann beim nächsten Mal.

Auch hier wieder der Hinweis: Die Videos am besten im Vollbildmodus betrachten.Oder gleich hier bei YouTube.
 








Kommentare

  1. danke liebe ute, für den ausführlichen bericht! ich liieeebe es dieses zu lesen. was ich mich aber frage... wann bekommen hörnchen nachwuchs? dann kannst eine kita eröffnen! hihihi

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    1. Na ja, meine waren im Februar geboren. Mit etwas Glück sind sie also noch nicht geschlechtsreif. Und es ist ja nicht gesagt, dass die hier auch ihren Nachwuchs vorbeibringen.

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