Hörnchen-Update

Im Moment finde ich meine täglichen Besucher interessanter als die aktuellen Strickprojekte (ich sage nur: Ärmel!). Meistens halten sie sich auch an einen festen Zeitplan. Das rote Hörnchen (nein, ich gebe ihnen immer noch keine Namen) stellt sich ziemlich pünktlich jeden Abend zwischen halb und viertel vor Sechs ein, um das Abendessen einzunehmen.


Das ist auch das einzige, das sich hier so wohl fühlt, dass es ausgiebig alle Ecken des Balkons erkundet und etwas länger bleibt.

Natürlich bin ich mittlerweile dazu übergegangen, Nüsse an verschiedenen Stellen zu platzieren, damit es ihm nicht langweilig wird.

Auf der Beliebtheitsskala ganz oben stehen - ganz klischeehaft - Haselnüsse. Wenn die aus sind, macht man sich über die Sonnenblumenkerne her. Die extra gekauften Kürbiskerne werde ich wohl selber essen müssen, denn die bleiben unberührt, genauso wie die Erdnüsse. Walnüsse werden dagegen auch gern genommen, allerdings werden die meist nicht vor Ort verzehrt, sondern weggeschleppt. (Ich hab immer noch nicht genau gesehen, wie sie die transportieren.) Obst und Gemüse ignorieren die lieben Kleinen immer noch weitgehend. Nur sehr gelegentlich nimmt mein roter Freund mal eine Weintraube oder ein Stückchen Apfel zum Nachtisch.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ein oder zwei dunkle Hörnchen darüberhinaus hier die Runde machen, weil da verschiedene Verhaltensweisen zu beobachten sind. Einmal (meistens morgens) huscht da nämlich was Dunkles ganz schnell vorbei, schnappt sich eine Nuss, verzehrt die aber gar nicht vor Ort, sondren springt gleich wieder in den Baum oder bleibt nahe am Fluchtweg.


 Andererseits gibt es aber auch dunklen Besuch, der pünktlich zur Mittagszeit vorbeischaut und sich für die Mahlzeit etwas länger Zeit nimmt. Aber alles in allem trotzdem noch deutlich schreckhafter ist, als sein rotes Geschwisterchen.


Heute war ich so fahrlässig, den Balkon zu betreten, ohne mich vorher zu vergewissern, dass die Luft rein ist. Ich bin natürlich sofort wieder zurückgesprungen. Deshalb ist der Kleine nicht geflüchtet, sondern hat statt dessen so laut geschimpft, dass es sogar durch die Fensterscheibe zu hören war. Man beachte außerdem: Langsam fangen die Ohrpuschel an zu wachsen; ein sicheres Zeichen, dass der Winter bevorsteht:

Am Sonntag konnte ich mich außerdem aus erster Hand davon überzeugen, dass unsere heimischen Eichhörnchen Einzelgänger sind. Da sind nämlich ihre Zeitpläne kollidiert und beide schauten am Nachmittag vorbei. Das gab sofort ein heftiges Gekeife und Gefauche und eine wilde gegenseitige Jagd (Rot blieb Sieger). Keine Chance, das aufzunehmen, weil sie sich viel zu schnell bewegt haben.

Zum Abschluss muss ich Euch aber unbedingt noch einen Film mit "fremden" Eichhörnchen zeigen. Es sind amerikanische Grauhörnchen, die etwas größer als unsere sind und die auch geselliger sind. Der Typ, der das Video gedreht hat, hat früher bei der NASA am Mars Rover 'Curiosity' gearbeitet, was die technischen Finessen, die zu sehen sind, erklärt. Er hat sich anfangs darüber echauffiert, dass die Hörnchen immer das Vogelfutter klauen und wollte es ihnen etwas schwerer machen, indem er einen Hindernisparcours im Garten aufbaute. Das Ganze dauert rund 20 Minuten, die sich aber wirklich lohnen. Holt Euch eine Tasse Kaffee (und das Strickzeug) und habt ebenso viel Spaß wie ich:


 P.S.: Habe gerade verifiziert, dass es tatsächlich zwei Dunkle sind, weil gerade beide gleichzeitig da waren.

Update: Nun habe ich zufällig auch noch eine kleine Jagdszene festgehalten. Eigentlich wollte ich nur dokumentieren, wie einer der Racker meinen Blumenkasten umgräbt (obwohl das Futter definitiv überall obenauf liegt). Dann taucht das Rote auf und macht klar, dass das hier ALLES SEINS ist.







Kommentare

  1. OT: In meinem ganzen langen Leben ist mir noch kein einziger Kerl über den Weg gelaufen, der so schnelle, so lange und so flüssig Sprechen konnte. Gut so, es ist anstrengend 😆😆😆😆

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    1. Hihi, ist mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte es allerdings in meinem früheren Leben oft mit Jungs zu tun, die verliebt in ihre eigene Stimme waren. Er hier hält es wenigstens interessant; ich fand es toll, wie er auch noch ein bisschen Physikunterricht eingebaut hat. Aber hauptsächlich konnte ich mich nicht sattsehen an den cleveren kleinen Rackern.

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  2. Muss auch ein paar Worte schreiben und mich bedanken für so viel Freude beim schauen...besonders Deine Reportage, Deine Eichhörnchen...finde ich ganz toll und wenn ich bei Instagram wieder einen Beitrag sehe, bin gespannt was Du wieder neues zeigt.
    Denke, wenn das auf meinem Balkon wäre, würde ich ganzen Tag warten wann die süssen wieder kommen und ich nichts verpasse.
    Also Strickzeug in die Hand, Kamera in der Nähe und...es würde nichts anderes gemacht, gekocht usw.
    Freue mich weiter auf Deine Bilder
    Liebe Grüße
    Ira

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    1. So ähnlich ist es auch fast, liebe Ira. Ich hab das Fenster vom Computer aus immer im Blick und beim Stricken sitze ich unmittelbar daneben. Mir kommt es allerdings so vor, als ob immer eines auftaucht, sobald ich eine halbe Nadel gestrickt habe. Dann wird natürlich sofort das Handy gezückt und auf eine gute Fotopose gelauert! Es wird auch tatsächlich nicht langweilig, obwohl sie ja auf dem Balkon nicht allzuviel Spannendes anstellen können. Ich werde auf jeden Fall versuchen, weiterhin schöne Bilder zu liefern.
      Liebe Grüße
      Ute

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  3. ich muß mich der Anna anschließen! ich schaue sie sooo gerne an! und manche fotos sind echt toll, sind ja fotogen! also, bitte weiter berichten! lg nora

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