Langstreckenstricken und Dauerflirts

"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" - dieser Spruch gilt für meine ja schon mal nicht. Die kriegen nach wie vor ein üppiges Nusssortiment serviert. Zwar nicht auf dem Silbertablett, sondern auf schnöden Blumenuntersetzern, aber darüber haben sie sich bislang noch nicht beschwert.

Auf meine Strickfortschritte hingegen lässt sich der Spruch momentan ganz gut anwenden. Ja, ich bin selber schuld, weil ich mir gleich zwei so langwierige Dinger auf die Nadeln gepackt habe. Aber ein bisschen grummeln wird man ja trotzdem noch dürfen.

Bei der Jacke sind immerhin die ungeliebten Ärmel fertig. Aber es ist gerade mal der halbe Wollmeisenstrang aufgebraucht. Das wird sich wohl noch eine Weile hinziehen.

Es sei denn, ich mache doch noch ein Bolerjäckchen daraus, wie ich bei Instagram scherzhaft angedroht habe. Aber nein, was sollte ich denn dann mit dem Rest des Garns anfangen?

Beim Langweilergestrick Nummer Zwo war immerhin gerade Bergfest. Will heißen, die Reihen werden langsam wieder kürzer. Dass sich das so hinzieht, habe ich mir auch selber zuzuschreiben. Das Tuch soll nämlich eine ganze Ecke größer werden als seine Erstausgabe. Hauptsächlich, damit der Farbverlauf am unteren Ende sich etwas abwechslungsreicher gestaltet. Aber ich glaube, in naher Zukunft brauche ich dringend wieder mal etwas Musterintensiveres.

So öde es drinnen zugeht, so abwechslungsreich ist der Besucherandrang auf dem Balkon. Sogar Nummer Drei und Vier haben wieder mal auf einen Blitzabstecher hereingeschaut. Das Hauptprogramm bestreiten aber nach wie vor Eins und Zwo. Letzterer entwickelt schon wieder heftige Frühlingsgefühle. Damit kann er bei ihr aber gar nicht landen. Was ihn aber nicht daran hindert, es ständig aufs Neue zu versuchen.

Das musste ich natürlich auch wieder im Film festhalten:



Für Nummer Eins ist das aber natürlich nicht so lustig wie für uns ZuschauerInnen. Neulich saß die arme Kleine mal eine fast eine halbe Stunde völlig reglos und fertig da. Quengelnde Kinder im Kobel, ein lüsterner Kerl, der einem ständig nachstellt und dazu entweder Schnee oder Regen - da kann man schon mal aussehen wie ein Häuflein Elend. Aber keine Sorge, mittlerweile hat sie sich wieder erholt.

 
 
Damit mir nur ja nichts von dem entgeht, was sich draußen abspielt, habe ich mir jüngst eine Wildcam zugelegt, die bei Bewegung automatisch startet und ein paar Bilder schießt. Da sie ein Weitwinkelobjektiv hat, um einen möglichst großen Bereich abzudecken, sind die Bilder natürlich bei weitem nicht so schön wie die, die man eigenhändig aufnimmt. Aber gelegentlich gibt es doch interessante Einblicke. Zum Beispiel dass Nummer Zwei schon mal vor Ort ist, wenn es eigentlich noch zu dunkel ist, um den Weg durch die Bäume zu finden. Beweis: gestern Morgen um kurz nach Sechs.
 

 Und wenn man Glück hat, macht auch der Zufall tolle Schnappschüsse. Zwar ist es mir auch per Hand schon ein paarmal gelungen, Vögel im Flug abzulichten, aber so perfekt wie bei dem hirnlosen Automaten ist es noch nie geworden. Meistens sind die Meisen viel zu schnell für mich, bei ihren Walnuss-Raubzügen.



(Die beiden oben hat die Kamera alleine gemacht, die beiden unten sind von mir.)








Kommentare

  1. tolle hörnchenvideos sowie snappschüsse... ich bin stolz auf die eins! wie standhaft sie bleibt! "braves mädchen" 🥰🥰🥰

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  2. Das nennt sich "Geschwiesterliebe"....quatsch!
    Es gibt doch so viele andere....die arme süsse....vielleicht gibt es viele männliche mehr als weibchliche Hörnchen?
    Gut das wir Corona haben, sonst hättest Du vielleicht nicht so viel Zeit mit den kleinen zu verbringen?
    Grüße Dich
    Ira

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  3. jetzt was zu der Jacke..sieht toll aus, halte durch auch wenn es langeweilig und eintönig ist. Dadurch stricke gerne Faire Isle Passen so gerne aber wenn dann der Body kommt...könnte jemanden anderem zum stricken geben...

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