WM-Projekt und Schattenseiten
Ein ärmelloses Top von oben zu stricken ist ja eine gewisse Herausforderung, vor allem wenn man sich nicht endlos mit verkürzten Reihen verkünsteln will. Ich hab's mal mit einfachen verkürzten Reihen probiert und damit zunächst ein Oval geformt, das gleichzeitig als Ausschnitt und Träger fungiert.
Wichtig war dabei, dass es breit genug wurde, damit die BH-Träger dauerhaft darunter verschwinden. Der Armausschnitt entsteht einfach durch Zunahmen und danach geht es gemütlich in Runden weiter bis zum Schluss, mit gelegentlichen weiteren Zunahmen, für eine bequeme A-Linie.
Urprünglich hatte ich vor, die Abschlusskante auch quer zu stricken, um die Optik von oben wieder aufzunehmen. Aber es war mir dann einfach zu mühsam, gefühlt tagelang über 12 Maschen hin- und herzustricken. Außerdem hatte ich Bedenken, dass kurz vor Schluss das Garn ausgehen könnte. Deshalb habe ich das Bündchen einfach kraus rechts gestrickt, mit den dunkelgrauen Partien aus dem Garn, die ich vorher ausgespart hatte.
Apropos Garn: Ich hatte ja Bedenken, dass das Top etwas zu warm werden könnte, weil das Garn doch recht dick ist. Das ist zum Glück nicht der Fall - Baumwolle ist halt Baumwolle. Insofern sind die neuen Zauberbälle eine schöne Erweiterung der Produktpalette. Was ich dagegen nicht so gut finde, ist, dass die einzelnen Knäuel so komplett unterschiedlich ausfallen. Bei einigen will man gar nicht glauben, dass sie die gleiche Farbnummer haben, wenn sie nebeneinander liegen. Wenn man keine unangenehmen Überraschungen erleben will, muss man vor dem Kauf schon bei jedem Knäuel tief ins Innere bohren, um zu sehen, was sich darin verbirgt. Oder man tut was für die Fitness und rennt hinterher dreimal in den Laden, zum Umtauschen.
Garn:
- 300 g Schoppel Zauberball Crazy Cotton (100% Baumwolle), LL 210 m / 100 g, Farbe 2368 ("Maskenzauber")
- 170 g Rowan Summerlite DK (100% Baumwolle), LL 130 m / 50 g, Farbe 458 ("Steel")
Das Kleid dagegen hat sich zum Ärgernis entwickelt. Während es für die deutsche Mannschaft nicht mehr ganz so düster aussieht, ist das WM-Projekt ins Stocken geraten. Ich hatte zwar fleißig daran weitergenadelt, aber das Zwischenergebnis gefällt mir so wenig, dass ich beschlossen habe, den unteren Teil wieder aufzuribbeln.
Die Probleme sind vielfältig. Wahrscheinlich das größte ist, dass fast alle der Garne, die ich verarbeiten wollte, im verstrickten Zustand nicht blickdicht sind, selbst mit kleiner Nadelstärke. Und da ich es vorziehe, meine Unterwäsche nur einem ausgewähltem Publikum zu präsentieren, führt das zu erheblichen Schwierigkeiten. Denn wenn ich eine Nadelstärke wähle, die Einblicke verhindert, wird das Gewebe so steif, dass es nicht mehr vernünftig fällt. So wie es aussieht, wird das Ganze einfach ein Pulli werden, sobald mir einfällt, was ich taillenabwärts machen könnte. Denn das Garn der oberen Hälfte ist vollständig aufgebraucht.
Erst mal bin ich davon aber maximal genervt und will das Ding gar nicht mehr sehen. Aber ich bin sicher, zur WM-Begleitung finde ich noch das ein oder andere angefangene Projekt, das stupides Rechtsstricken erfordert ...
Das Top ist toll geworden - ich finde die Form Klasse.
AntwortenLöschenDanke. Ich bin auch ganz entzückt; das sitzt wirklich genauso, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich glaube, davon wird es noch mehr geben ...
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