Wenn's nicht ganz so ärmellos sein soll ...

Vor einiger Zeit hatte ich bei Taras (Strick-)Welt eine gehäkelte Tunika gesehen, die mir (bis auf das Häkeln) gleich ungemein gefiel. Das sah nach einem richtig praktischen Drüberziehteilchen aus. Und der Schnitt war auch denkbar einfach. Erst macht man ein Rechteck mit Schlitz in der Mitte (mit weit mehr Maschen an den Ärmelseiten, damit es dann, ähnlich wie beim Gemini einen ausreichenden Ausschnitt gibt. Und irgendwann kettet man die Ärmel ab und schließt den Rest zur Runde für den Körper. Eine schöne, schlichte Lösung, bei der man kein bisschen nachdenken oder rechnen muss, weil die Passform ohnehin zweitrangig ist.


Mit einer Einschränkung hatte ich allerdings zu kämpfen. Ich hatte für meinen Versuch (natürlich gestrickt) nur 750 Meter zur Verfügung. Die drei Stränge, dich ich im April (unter anderem) als Kompensation für das ausfallende Leipziger Wollefest gekauft hatte, waren nämlich die letzten in diesen Farben. Dafür waren sie aber besonders geeignet, denn im Nachhinein fiel mir auf, dass ich gleich zwei ärmellose Sommerkleider in exakt diesen Farben besitze.

Wegen der beschränkten Garnmenge habe ich den Ausschnitt gleich etwas größer angelegt (wo nix ist, verbraucht man auch kein Garn. Nach dem Anstrick dümpelte das Teil dann aber auf dem großen "irgendwie orange" Haufen vor sich hin.


Nachdem ich mich nun letzte Woche dazu durchgerungen habe, es wieder zur Hand zu nehmen, ist der Haufen inzwischen wenigstens auf zwei Teile geschrumpft. Denn alles in allem strickte sich das Teil mit dem vergleichsweise dicken Garn ganz flott. Fast länger hat das Trocknen gedauert, weil die Temperatur am Wochenende auf unfreundliche 14 Grad sank.

Die Länge ist auch ganz ok so. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, Ähnliches nochmal zu stricken, mit dünnerem Garn und flatteriger, mit einer A-Linie. Weil das Muster recht eingängig ist, kann man das problemlos nebenbei stricken.



Materialien

Garn:
  • 300 g Lana Grossa Linea Pura Unico (70% Viskose/Bambus, 30% Leinen), LL 250 m / 100 g, Farbe 010
Nadelstärke: 4,5 mm


Kommentare

  1. Habe mir gerade das „Original“ angeguckt, da käme man nie drauf, wenn man das fertige Werk sieht. Der So entstandene extrem lange Raglan wirkt auch gut. Das hat mich daran erinnert, dass es ja vor Jahrzehnten mal so einen Hype gab, die Raglanlinien in der vorderen + hinteren Mitte sowie außen auf den Ärmeln laufen zu lassen, Du erinnerst Dich? Habe tatsächlich noch entsprechende Anleitungen gefunden!
    Ansonsten bin ich am Versafteln 🤪😅🤪 und möchte eigentlich umziehen in den Kühlschrank....
    Liebe Grüße
    Regina

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    1. Ja, stimmt, ich erinnere mich dunkel ... Das wäre auch noch eine gute Alternative für so ein Flatterhemdchen. Diese lange Raglanlinie finde ich auch nicht schlecht. Allerdings war hier das Vergnügen daran etwas getrübt, weil ich in ständiger Angst lebte, dass das Garn nicht reichen könnte. Vielleicht mache ich demnächst aber tatsächlich noch mal was in der Richtung mit einer der zahlreichen Wollmeisen, die ich letztes Jahr gebunkert habe ...

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    2. Mit 750 Gramm so ein Projekt zu starten finde ich auch wirklich sehr kühn... Aber das Ergebnis zählt und das ist toll!

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