Der Reisebegleiter

Für die Reise nach Sulingen und die diversen Aufenthalte in Zügen und Bahnhöfen (ja doch, es ging auch diesmal nicht ohne Verspätungen ab) hatte ich mir ja neben diversen Jacken auch ein Tuchprojekt eingepackt. Der Plan war, einen der zahlreichen Farbverlaufsbobbel mittels eines einfachen Hebemaschenmusters in Szene zu setzen. Ja, nur ein einziges Muster! Manchmal ist schlicht ja auch ganz nett. Und hat meditative Qualitäten, die verhindern, das man anfängt zu toben, wenn der Zeitplan mal wieder aus den Fugen gerät.


Tatsächlich ist das Muster so simpel, dass die Deutsche Bahn bei ihren ICE-Bezügen auf eine ganz ähnliche Idee gekommen ist:

 

Die Rückseite (rechts) ist noch unspektakulärer, aber immerhin ordentlich genug, dass es nicht schlimm ist, wenn eine Ecke mal umklappt:


Der Bobbel ist nicht aus gefachtem, sondern verzwirntem Garn. Im Gegensatz zu ziemlich gruseligen Wicklungen aus dem Hause Lana Grossa ist hier die Sache mit dem stufenlosen Farbverlauf recht gut gelungen. Dass hier nicht das komplette Spektrum von zartlila über grün und türkis zu dunkelgrau zu bewundern ist, ist mein eigenes Versäumnis, beziehungsweise ist dem Muster geschuldet. Zwar wollte ich das Dunkelgrau ohnehin ausschließen, weil das ja schon als Hintergrundfarbe präsent ist, aber etwas mehr Farbspiel hatte ich mir doch erhofft. Erst im oberen Teil passiert diesbezüglich ein bisschen was:


Nicht bedacht hatte ich nämlich, dass der Verbrauch des Garns, welches das Webmuster bildet, sehr gering ist. Im Muster wird damit nur jede sechste Masche tatsächlich gestrickt, der Rest wird einfach entlanggezogen, und dabei wird natürlich viel weniger Garn benötigt. Tatsächlich hatte ich bis zum Beginn der kraus rechten Abschlusskante nur rund 80 Gramm verarbeitet, die Kante selber schluckte dann gleich zusätzliche 30 Gramm. Damit blieb aber fast die Hälfte des Bobbels noch übrig.


Mit einer oberen Kantenlänge von zwei Metern hat es eine gute Wickelgröße.


Obwohl der Farbverlauf gut gelungen ist, habe ich im Übrigen auch an diesen Bobbeln etwas zu meckern: Ich weiß nicht, was sich der Hersteller bei einer Gesamtlauflänge von 680 Metern gedacht hat. Vielleicht spekuliert man darauf, dann gleich zwei Knäuel zu verkaufen? Denn einer ist, zumindest für ein Tuch von halbwegs brauchbarer Größe, definitiv zu klein. Man muss in jedem Fall etwas dazumischen. Mit dem zweiten Schlussverkaufs-Exemplar werde ich deshalb das gleiche Tuch noch mal machen; diesmal allerdings mit dem Bobbel als Hintergrundfarbe. Und vorne darf es etwas abwechslungsreicher zugehen:



Maße: 175 x 75 cm vor dem Waschen, 200 x 80 cm danach (flach getrocknet, nicht gespannt)

Garn:
  • 165 g Rosy Green Cheeky Merino Joy (100% Merino), LL 320 m / 100g, Farbe 061 (Cornwall Schiefer)
  • 113 g Lana Grossa Twisted Merino Cotton (50% Baumwolle, 50% Schurwolle), LL 680 m / 200 g, Farbe 504

Nadelstärke: 4,0 mm

Anleitung: Travelmate


Kommentare

  1. Das Tuch ist total schön und man sieht den Farbverlauf gut. Ich finde schlichte Sachen sowieso am schönsten und man kann sie gut nebenbei stricken.
    LG
    Ingrid

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    1. Hallo Ute
      mal wieder eine tolle Idee für ein Tuch , die Farben gefallen mir
      Das einfache Muster gefällt mir sehr gut
      Dein Blog ist mir sehr ans herz gewaschen
      LG aus der Eifel

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    2. Hallo Inge,
      das freut mich sehr! Man hat als Schreiberin ja oft das Gefühl, dass kaum jemand liest, was man da so von sich gibt ...
      Liebe Grüße
      Ute

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    3. wenn ich am PC sitze mache fast jeden Tag eine Pause in deinem Blog

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