Streifen-Improvisation
Die urprüngliche Idee war, abwechselnd glatte Streifen und Mosaikmusterstreifen einzusetzen. Wie ich aber am Ostersonntag leidvoll erfahren musste, sehen Mosaikmuster mit diesem Garn aus unerfindlichen Gründen nicht gut aus. Und zwar kein einziges! Der Sonntag bestand im Wesentlichen darin, die immer gleichen zehn Reihen in unterschiedlichen Farb- und Musterkombinationen zu stricken und wieder aufzutrennen.
Ich wollte nun aber unbedingt etwas Auflockerung ins Gestrick bringen, schon weil noch genügend Einfarbiges, glatt Rechtes unbeachtet herumliegt. Deshalb entschloss ich mich zähneknirschend, ausnahmsweise mal ein paar Einstrickmuster zu verwenden. Geht aber mal nicht davon aus, dass das hier zur Gewohnheit wird. Zwar habe ich in meiner Strickfrühzeit viel Jacquardmuster (so hießen die mal) gemacht; aber das Hantieren mit zwei Fäden gleichzeitig und das ständige Zählen empfinde ich mittlerweile als recht lästig. Ich krieg's zwar hin, aber meine Technik ist eher unkonventionell ...
Nichtsdestotrotz hatte ich mir letztes Jahr dieses Buch gekauft (ich geb's zu, ausschließlich wegen des schönen Titelsbildes), das versprach, Muster jenseits der üblichen Norwegervariationen bereitzuhalten. Das Versprechen hat es auch gehalten. Trotzdem hat es mich nicht dazu animiert, größere Werke in stranded knitting (wie wir Kosmopoliten das heutzutage nennen) anzuschlagen. Aber zu ein paar Musterstreifen hier und da kann ich mich schon durchringen und wurde auch prompt fündig.
Den ersten Einschub (oben in Schulternähe) sieht man allerdings kaum, weil sich das Rot und das Currygelb zu wenig voneinander abheben. Unter normalen Umständen hätte ich das nochmal aufgetrennt, aber weil ich an dem Tag schon zig Mal geribbelt habe, habe ich es einfach gelassen.
Ein weiteres Problem mit dem Garn habe ich diesmal gleich umgangen. Da ich mich rechtzeitig daran erinnerte, dass es letztes Jahr beim Vernähen Ärger gemacht hatte (sprich: sich partout nicht unsichtbar vernähen ließ), habe ich mich diesmal rechtzeitig dafür entschieden, alte und neue Fäden gleich durch Einweben zum Verschwinden zu bringen. Ist ja eigentlich generell viel vernünftiger; ich denke bloß nicht immer daran.
Die zügige Fertigstellung wurde dann eigentlich nur durch diverse andere Projektablenkungen verhindert. Mit dem Gesamtergebnis bin ich sehr zufrieden. Vielleicht sollte ich doch ofter mal zweifädig ...
Garn:
- 425 g Lana Grossa Linea Pura Solo Lino (80% Viskose/recycletes Leinen, 20% Leinen), LL 120 m / 100g, in den Farben 7,8,9,10,16, und 24.
[Ich habe das Buch selbst gekauft und bezahlt. Vorsichtshalber schreibe ich aber mal WERBUNG, denn: Die folgenden Links sind aber Affiliate Links. Das bedeutet, ein minimaler Prozentsatz des Kaufpreise geht an mich, falls Ihr das Buch über diesen Link kauft. Für Euch bleibt der Kaufpreis gleich.]
Das Original: AlterKnit Stitch Dictionary
Die deutsche Version (nicht wirklich nötig, weil alle Motive ohnehin ausschließlich mit Charts versehen sind): 200 bunte Strickmotive: Fair-Isle-Stricken mit "Geling-Garantie"
Der Pulli sieht super aus und die Farb/Streifen Koordination ist gelungen.
AntwortenLöschenDanke! Mit diesen Gewürzfarben kann man ja nicht viel falsch machen, die passen untereinander immer.
LöschenDie Muster- und Farbkomposition ist dir wirklich super gelungen. Gratuliere dir zu deinem tollen Pulli!
AntwortenLöschenDanke! Jetzt fehlt nur noch das passende Wetter ...
LöschenSuper gelungen - wie immer halt ;-) Ich mag Streifen sehr, auch längs, tue mich aber immer schwer mit der Einteilung, die Dir hier exzellent gelungen ist, mein Kompliment!
AntwortenLöschenDas kommt vielleicht daher, dass ich nicht groß eingeteilt habe, sondern jeweils nach Lust, Laune und Augenmaß mit der nächsten Farbe angefangen habe.
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