... ich kann's jedenfalls nicht. Na ja, nicht bei Wolle. Und schon gar nicht, wenn es sie in unzähligen Schattierungen gibt, so wie bei Holst. Von daher ist ja vorauszusehen, wie das ausgeht, wenn ich vor einem einschlägigen Regal stehe: Die müssen alle mit. Oder wenigstens eine größere Selektion.
Aber da der Geldbeutel der Kauflust natürliche Grenzen aufzeigt, kommen dann meist von jeder Farbe nur ein oder zwei Knäuel mit. Was dann zu Hause ein Folgeproblem aufwirft: Was tun damit?
Für das Gewürzfarben-Sortiment aus dem vorletzten Jahr habe ich nun aber endlich eine Lösung gefunden, wie diese Vorher-Nachher-Fotos zeigen:
Geklappt hat's allerdings erst im zweiten Anlauf. Ich hatte Euch ja schon gezeigt, wie ich mir das vorgestellt hatte:
Die kleine Skizze zeigt allerdings auch schon das Maximum dessen, was bei mir an Planung abläuft. Statt das Ganze auch noch vernünftig durchzurechnen (Neigungswinkel, pah!), fange ich einfach mal an zu stricken und achte darauf, dass es in etwa so aussieht wie auf dem Bild. Meistens geht das - Erfahrung sei Dank! - auch gut. Aber diesmal nicht. Als ich beim vorletzten (siebten!) Abschnitt ankommen war, stellte ich fest, dass ich nach dem zweiten Abschnitt fünf Maschen hätte anders stricken sollen. Das und die Folgefehler führte nämlich dazu, dass ich im Leben keine gerade obere Kante mehr hinbekommen hätte.
Ich musste also alles auftrennen und noch mal von vorne anfangen. Und im zweiten Anlauf sieht es nun auch genauso aus, wie ich mir das vorgestellt hatte:
Zwischendurch hatte ich auch heftige Bedenken, ob das Tuch denn groß genug werden würde und ich beschwor die Garngötter, dass sich das Kraus-Rechte nach dem Waschen noch schön ausdehnen möge. Hat es, wäre aber gar nicht nötig gewesen. Denn auch vorher konnte es gut als Poncho-Ersatz herhalten, und in der Tat sieht es auch am besten aus, wenn man es einfach als Umhang trägt:
Da es so schön leicht und luftig ist, kann man es aber auch problemlos nach Herzenslust wickeln:
Nachdem ich gestern abgekettet hatte, hatte ich plötzlich das trügerische Gefühl, gar nichts mehr auf den Nadeln zu haben. Da habe ich panikartig vier neue Sachen angeschlagen:
Aber am meisten Lust hätte ich eigentlich darauf, das Ganze gleich noch mal zu stricken. Ich hab da noch eine Silkhair-Sammlung im Stash, die ich schon länger kombinieren wollte:
Obwohl es nur kraus rechts gestrickt ist, hat das Tuch nämlich erstaunlich viel Spaß gemacht. Kann aber natürlich auch sein, dass es daran lag, dass das Happy End noch ungewiss war ...
Die technischen Daten:
Maße: vor dem Waschen: 188 x 72 cm; nachher: 214 x 74 cm
Garn:210 g Holst Supersoft, LL 575 m / 100 g, (gesamt 1208 m), Farben:
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40
g Goldcrest
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15
g Maize
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15
g Sunrise
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25
g Clementine
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35
g Burnt Orange
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45
g Ember
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35
g Tobacco
Nadelstärke 3,75 mm
Anleitung:
Solid Indecision
Schon mindestens fünfmal bewundert und noch keinen Senf dazu gekleckert - das geht ja gar nicht! Also Frau Wollke - was für ein superschönes Teil ist Dir da wieder gelungen! Wie spektakulär es wirklich ist, das sieht man am besten an der Puppe, bin hin und weg! Die Farben sind ja auch meine, die kommen als I-Tüpfelchen noch dazu. Es hat sich also gelohnt hartnäckig zu bleiben!
AntwortenLöschenLIebe Grüße und einen entspannten Restsonntag
Regina
Wer sagt's denn, da haben wir ja doch endlich eine gemeinsame Farbvorliebe! Mittlerweile habe ich das zweite angeschlagen und bin allerdings auch in die Gelbtöne ganz verliebt. Mit dem Mohair geht das auch viel schneller, da man natürlich deutlich weniger Maschen braucht. Und wer seine Tücher kleiner mag, der kann dann später die Mohair-Maschenzahlen für Fingering-Garn verwenden.
Löschen........was für ein schönes Tuch , die Farben und die Konstruktion dieses Tuch gefällt mir sehr gut:
LöschenLG Inge