Neuerlicher Wintereinbruch

 Nach der Fertigstellung des großen Winterwalds hatte ich ja schon angekündigt, dass ich noch eine kleinere Version stricken möchte. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es so schnell passieren würde. Denn die Stricklaune geht doch eher in Richtung fröhliche Farben und luftiges Gestrick. Und in den nächsten paar Monaten will ja ohnehin niemand eine Anleitung für ein Wintertuch, Dachte ich jedenfalls.


 Falsch gedacht. Unter meinem Post bei Instagram meldete sich die Inhaberin eines Wollladens im Süden von Texas. Sie schrieb, dass sie eine Veranstaltung unter dem Titel "Christmas in July" planten und dort gerne das Tuch zeigen und die Anleitung mit passenden Wollpaketen verkaufen würden.

Nachdem ich mich von meinem Lachanfall erholt hatte (Weihnachten im Juli? In einer der heißesten Gegenden des Planeten?), musste ich doch nachfragen, wie man auf so eine Idee kommen kann. Und siehe da: Die Erklärung ist eigentlich ganz logisch. Die freundliche Dame meinte, dass erstens die Kundinnen gern einen längeren Vorlauf für ihre Weihnachtsgeschenke wollen. Und zweitens und vor allem: Im Juli ist es dort derart heiß, dass niemand, der nicht zwingend muss, vor die Tür geht, sondern sich alle drinnen bei ihren Klimaanlagen verschanzen.

Und nachdem sie sich sogar bereit erklärt hatte, einen Teststrick zu übernehmen, muss ich also die Anleitung zügig fertigstellen. Und weil ich das Tuch unbedingt in zwei Größen anbieten will, musste ich zunächst selber testen, ob meine veränderten Berechnungen darür auch stimmten.

Dass die Farben fast identisch mit den ersten Tuch sind, finde ich zwar persönlich etwas unglücklich, aber bei der Farbwahl ist man bei diesem Winterthema ja leider etwas eingeschränkt. Ein schönes mittleres bis dunkles Blau wäre natürlich eine naheliegende Option gewesen, aber blaues Garn liegt bei mir fast nie herum. Grün hingegen ... Die gute Nachricht ist nämlich, dass auch das zweite Exemplar zum Stashabbau beigetragen hat. Ich hatte da noch jeweils drei Knäuel Restposten-Flauschgarn, die auf diese Weise eine schöne endgültige Bestimmung fanden.

 Das weiße Garn hat sogar einen Hauch von Schneeglitzer. Und beide sind etwas dicker als herkömmliches Silkmohair, so dass da auch nichts durchscheint. Wegen dem hohen Mohairanteil ist das ein federleichtes, fluffiges Etwas geworden, das gerade mal etwas über 100 Gramm wiegt.

Als nächstes kommt jetzt aber wirklich etwas Bunteres auf die Nadeln! Und vorzugsweise etwas, bei dem ich zur Abwechslung nicht so viel zählen muss ...

Maße: 170 x 50 cm vor dem Waschen, 180 x 53 cm danach (flach getrocknet und nicht gespannt; nur die Oberkante sichelförmig fixiert)

Garn:

  • 65 g Lang Lusso (36% Merino, 27% Seide, 19% Kamel, 18% Mohair), LL 180 m / 25 g, Farbe 88
  • 44 g Lana Grossa Splendid (72% Mohair, 21% Nylon, 7% Lurex), LL 167 m / 25 g, Farbe 24

 Nadelstärke: 3,75 mm

 

 

Kommentare

  1. Toll! Beide Tücher. Könnte jetzt gar nicht sagen, ob ich die große oder die kleinere Version lieber mag.
    Und toll, dass deine Anleitung jetzt soweit reist und dort dann gestrickt wird!

    Gruß Marion

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    1. Dank Internet sind meine Anleitungen ja ohnehin weltweit unterwegs. Aber dass sich jetzt ausgerechnet bei diesem Tuch Leute dafür begeistern, die vermutlich noch nie eine verschneite Tanne gesehen haben, ist schon witzig.
      Mein Liebling ist natürlich das große Exemplar. Aber ich sehe ein, dass nicht jeder über 1,70 m groß ist und demzufolge nicht ganz so viel Tuch um sich haben will.

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  2. Ich kenne Christmas im July, aber von der südlichen Hemisphäre. Da ist es dann im Juli endlich etwas kühler, so dass man in Weihnachtstimmung kommen kann ;-).

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    1. Ja, ich glaube, daher stammt die Idee auch ursprünglich.

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  3. Es ist echt erstaunlich, wo überall man sichtbar ist und neue Kontakte knüpfen kann! Es ist eine tolle Idee und voll nachvollziehbar! Gratulation!

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    1. Ja, dieses Internet hat schon seine Vorteile. Leider nicht nur ...

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