Malen nach Zahlen

Zwischenzeitlich habe ich befürchtet dass der Winter vorbei ist, ehe mein Schal fertig wird, für den mir ausnahmsweise sofort ein Name eingefallen ist: Winternacht. Es hat dann doch ganz schön lange gedauert, bis das, was im Kopf war, von den Nadeln umgesetzt wurde. Und das lag gar nicht mal an dem üblichen "Schalproblem" (nämlich dass die Dinger ab einer gewissen Länge nicht mehr zu wachsen scheinen). Das gab's hier gar nicht. Durch die verschiedenen Abschnitte, auch innerhalb der einzelnen Muster, hatte ich stets das Gefühl, gut voranzukommen. 


Die Hürden lagen diesmal woanders. Über die hirnvernebelnde Erkältung hatte ich ja schon ausführlich geklagt. Und dann mussten diesmal statt einer schnellen Kritzelei tatsächlich ordentliche Charts erstellt werden, weil vor allem der zweite Abschnitt doch recht komplex war und einiges an Rechnerei erforderte, damit die Maschenzahl auch passte. 

Und nicht zuletzt waren die Farben schuld, dass die Motivation gelegentlich etwas gedämpft war. Ich bin ja ohnehin kein Blau-Fan. Aber für dieses Thema musste ich wohl oder übel von meiner üblichen Farbpalette abweichen. Schnee passt einfach nicht zu leuchtenden Rot- oder Grüntönen. Zuerst wollte ich wenigstens ein Farbverlaufsgarn, aber ich habe nichts gefunden, das durchgehend einen guten Kontrast ergeben hätte. Bleb also nur die Option, verschiedene Farben für die unterschiedlichen Abschnitte zu verwenden. Und vor allem das Dunkelblau empfand ich als echten Stimmungskiller. Deshalb habe ich auch kurzfristig noch ein weiteres Element in einem helleren Blau als Mittelteil hinzugefügt, sonst wär's gar zu trist geworden.


 

Folgerichtig müsste ich eigentlich als Nächstes etwas Buntes oder wenigstens Leuchtendes anschlagen. Aber ich bin etwas zwiegespalten. Denn es würde mich auch reizen, die schneebedeckten Tannenbäume noch einmal zu verwenden. Und zwar als Abschlusskante bei einem halbrunden Tuch. Dafür hätte ich auch passendes Garn in halbwegs freundlichem Smaragdgrün im Lager:

Und zur Not könnte ich für den Farbflash ja auch ein Paar Socken anschlagen ... Mal sehen.

Aber zurück zum fertigen Objekt. Was mich an dem Schal besonders gereizt hat, ist die Möglichkeit, mittels Mosaikmuster auch mal größere gegenständliche Motive zu "malen", anstatt der sonst üblichen abstrakten, eher kleinteiligen Muster. Basis ist eine Gitterstruktur, bei der grundsätzlich in der Hauptfarbe zwei Reihen kraus rechts und in der Nebenfarbe zwei Reihen mit einer rechten und einer Hebemasche im Wechsel gestrickt werden. Durch die geplanten Abweichungen von diesem Grundraster entsteht dann das Muster. Wobei nicht alle Motive geeignet sind. Aber gerade die Schneeflocken mit ihrer kristallinen Struktur bieten sich dafür an.

 Natürlich kriegt man damit nicht ganz so schöne Bilder wie mit Fair Isle Technik, aber dafür ist es auch deutlich weniger anstrengend und man muss sich nicht mit zwei Fäden plus Spannfäden herumärgern.

Und, man höre und staune, ich habe nach diesem Marathon immer noch Lust auf Mosaik. Zeit, mal wieder in den Kisten zu stöbern, um zu sehen, was sich noch verwandeln lässt.


Maße: nach dem Waschen und Spannen: 220 x 41 cm (vorher: 210 x 35 cm)

Garn:

  • insgesamt 416 g Lana Grossa Ecopuno (72% Baumwolle, 17% Merino, 11% Alpaka), LL 215 m / 50 g, davon:
    • 200 g Farbe 050 (zartblau)
    • 88 g Farbe 010 (marine)
    • 98 g Farbe 037 (dunkelpetrol)
    • 30 g Farbe 086 (tintenblau) 

Nadelstärke: 4,0 mm

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