Gut Ding will Weile haben

Das hat gedauert, bis dieses Tuch fertig war. Nicht der eigentliche Strickprozess, der ging verhältnismaßig schnell. Aber die Idee dazu gab es schon lange, praktisch sofort als ich beim letzten Leipziger Wollfest (2019!) diesen wunderschönen Strang gekauft hatte:

Er war glänzend, er war flauschig und in wunderschönen Rotschattierungen gefärbt. Und ich wusste gleich, dass er den Abschluss eines Tuchs bilden sollte, dass ansonsten aus genau dem gleichen schönen satten Rotbraun besteht, das auch im Strang vorkam.

Und da begannen die Probleme. Weil natürlich just dieser spezielle Braunton zunächst nicht aufzutreiben war. (Eine Online-Suche habe ich mir gleich gespart, weil da die Farben ja nicht zuverlässig so abgebildet sind, wie sie tatsächlich sind.) Aber dieses Jahr bin ich dann endlich fündig geworden. Zwar ist die Lusso von Lang etwas unregelmäßiger als ich es mir gewünscht hätte (wahrscheinlich wegen der Kamelbeimischung), aber ich wollte nicht noch weitere Jahre warten, bis endlich irgendwo die Farbe (ja, genau die!!) in reinem Silkmohair auftaucht.

Der obere Teil besteht aus schlichten Patentstreifen (ja, man kann tatsächlich auch mal einfarbiges Patent verwenden, vergisst man ja mittlerweile gerne). Und das Wellenmuster entsteht zunächst durch eine erkleckliche Anzahl tiefergestochener Maschen, ehe es in ein "normales" Wellenmuster übergeht.

 

Die Sache mit den tiefergestochenen Maschen ging problemloser als gedacht. Denn ich habe mich daran erinnert, dass ich bei einem anderen Projekt (das ich eigentlich immer noch mal stricken wollte, seufz) auf die glorreiche Idee gekommen war, die aufzunehmenden Maschen zunächst auf eine Sockennadel zu fädeln, dann lassen sie sich nämlich schnell und problemlos verarbeiten.

Weil noch genug Wolle übrig war, habe ich beim Abketten noch ein paar Picots an die Spitzen gesetzt. Die wären sicherlich noch schöner, wenn ich das Tuch ordentlich gespannt hätte. Aber ich hatte keine Lust, dass der Wohnzimmerboden wieder endlos belagert wird. Statt dessen habe ich es einfach über Nacht auf den Wäschetrockner geworfen und morgens mit dem Fön nachgeholfen. Tücker trocknen im Winter nervt echt.

 Wie bei dem Material nicht anders zu erwarten ist das Ding kuschelig warm und auch bei unerfreulicheren Minusgraden sicher gut zu gebrauchen. Vielleicht ein Anstoß, die Mohairvorräte zur zügigen Verwendung mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn wann, wenn nicht jetzt, hat man schon so richtig Lust, die zu verstricken?

Maße: 230 x 60 cm (nach dem Waschen, flach getrocknet, nicht gespannt) 

Garn:

  • 97 g invollviert Absolem (67% Seide, 23% Kid Mohair, 10% Nylon), LL 350 m / 100 g, Farbe 739 Phönix
  • 87 g Lang Lusso (36% Merino, 27% Seide, 19% Kamel, 18% Mohair), LL 180 m / 25 g, Farbe 80

Nadelstärke: 3,75 mm

Kommentare

  1. Wunderschööön der rote Strang! Die Idee mit den Mini-Biesen auch! Toll!

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    1. Ja, der war echt super, der Strang. Mal sehen, was ich noch für Schätzchen im Stash finde ...

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  2. Die Farbkombi ist so schön und flauschig passt zu den Temperaturen!
    LG Monika

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    1. Ja, eigentlich müsste ich die Jahreszeit nutzen, um mal ein bisschen Silkmohair zu verstricken. Jetzt macht man das ja richtig gerne.

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  3. wie ein Flamencotanz...sehen die Farben aus, der leuchtender Rand eine tolle Idee! Die Grösse ist auch für mich ideal, nicht zu breit...so in richtung Schal und nicht Tuch mit einer lange Spitze. So eben zw. den Eichis das Tuch gestrickt??
    beste Grüße
    Ira

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    1. Ja, ich mag es zwischendurch auch ganz gern, wenn Tücher etwas schmäler und nur für den Hals sind. Aber die ganz gro0en als Jackenersatz liebe ich natürlich auch.
      Die Eichis halten ja grade Winterruhe, da sind sie nicht mehr so oft da. Mehr Strickzeit!
      Liebe Grüße
      Ute

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  4. Antworten
    1. Ja, so einem richtig schönen Rotton ksnn ich such selten widerstehen.

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