Spiel mit Farben

Ein einfaches Muster, aber viele Farbwechsel. Damit ist der neue Schal schon hinreichend beschrieben. Beim letzten Einkauf vor Weihnachten konnte ich mich mal wieder nicht entscheiden, welche Farbe als Kontrastfarbe herhalten sollte. Folgerichtig habe ich sicherheitshalber von allen in Frage kommenden mal zwei Knäuel gekauft. Zu Hause habe ich dann beschlossen, fast alle zu verwenden, weil man in dieser Jahreszeit ohnehin nicht genug Farbe haben kann. Und hier ist das Ergebnis:

Und weil alle Farben etwas gedämpft daherkommen, war es auch kein Problem, die einfach zu kombinieren. Die durchgehende Hauptfarbe war ein Mille Colori Knäuel mit Farbverlauf. 

 

Weil die für Socken konzipiert sind, ist der Farbverlauf recht kurz. Wenn man jetzt aber keine Socken daraus machen will, sind die Optionen doch recht eingeschränkt. Wenn man's einfach haben will, bleibt nur, daraus einen Schal zu stricken. Oder man muss irgendwelche modularen Varianten austüfteln. (Aus einer ähnlichen verzweifelten Situation entstand ja damals vor sechs Jahren der Linientreu.) Diesmal habe ich mich für eine deutlich einfachere Lösung entschieden.

Das geübte Auge erkennt es sofort: Wir haben es mit einem einfachen Hebemaschenmuster zu tun. Und nach jedem Musterrapport wird die Kontrastfarbe gewechselt. Anfangs- und Endfäden habe ich dabei natürlich sofort während des Strickens eingewebt. (Ich mache das immer so ähnlich wie z.B. hier gezeigt.) Nicht um alles in der Welt würde ich so viele Fäden vernähen! Lediglich beim Anfangs- und Endfaden blieb nichts anderes übrig, aber das ist ja eine überschaubare Bürde.

Ich hatte anfangs etwas Bedenken wie das auf der Rückseite aussieht, weil hier fünf Maschen nacheinander abgehoben werden. Aber weil die Fäden recht dünn sind, ist das noch akzeptabel.

Generell ist es mir ja lieber, wenn bei Schals Vorder- und Rückseite gleichermaßen ansehnlich sind, aber, seufz, man kann nicht alles haben. Vielleicht werde ich den hier beim Tragen auch mit einer Nadel feststecken, denn er ist ohnehin nicht so lang geraten, dass man ihn mehrfach um den Hals wickeln könnte (Maße: 180 x 36 cm).

Wegen der vielen Alpaka- bzw. Mohairgarne ist das gute Stück natürlich auch leicht transparent und federleicht. 

Der Multicolor-Einsatz wirft aber ein drängendes Folgeproblem auf: Von den besagten Fluffgarnen ist jede Menge übrig geblieben. Und ich würde die am liebsten gleich verarbeiten, ehe sie hier wieder Staub ansetzen. Momentan tendiere ich zu einer schlichten, luftigen Jacke, so richtig durchsichtig mit größeren Nadeln gestrickt, mit unregelmäßigen Streifen. Dann brauche ich aber dringend zusätzlich noch was Spannenderes auf den Nadeln. Denn ansonsten steht vorerst nur an, brav die Menge an Sockenwolle, die sich über die Jahre angesammelt hat, etwas zu reduzieren. Vielleicht kommt in nächster Zeit auch noch der ein oder andere Schal hinzu, denn ich habe hier noch weitere Mille Colori Problemfälle mit dem besagten kurzen Farbverlauf ... Ich werde berichten, sobald die Pläne etwas konkreter werden.

Garn:

• 92 g Lang Mille Colori Socks & Lace Luxe (73% Schurwolle, 25% Polyamid, 2 % Polyester), LL 400 m / 100 g, Farbe 028 (= Farbe A)  
• 8 g Lana Grossa Silkhair Haze Melange (70% Mohair, 30% Seide), LL 210 M 25 g, Farbe 1309 (= Farbe B)
• Lana Grossa Setasuri (69% Alpaka, 31% Seide), LL 212 m / 25 g, 
• 15 g Farbe 016 (= Farbe C) 
• 13 g Farbe 004 (= Farbe D) 
• 8 g Lana Grossa Silkhair (70% Mohair, 30% Seide), LL 210 M 25 g, Farbe 074 (= Farbe E)
• 10 g Lang Lace (58% Mohair, 42% Seide), LL 310 m / 25 g, Farbe 115 (= Farbe F) [Faden doppelt genommen]

Nadelstärke: 3,75 mm