Vorzeitige Bescherung

Da ist mein Geschenk an mich ja tatsächlich noch vor Weihnachten fertig geworden! Und ich bin höchst zufrieden mit der neuesten Wärmeschicht.

Eigentlich kennt Ihr ja fast schon alle Teile. Nur der Gesamtüberblick hat noch gefehlt. Und natürlich die ein oder andere ausführliche Erläuterung. Die folgt jetzt.

Zur Konstruktion: Es ist das, was ich ein "Dreivierteltuch" nenne. Es besteht also letztlich aus drei Dreiecken. (Wenn ich die Anleitung dazu schreibe, werde ich auch eine verkleinerte Form als einfaches Dreieckstuch anbieten.) Das sieht im Liegen immer ein bisschen doof aus, hat aber beim Tragen den Vorteil, dass der Rücken schön bedeckt ist und nichts verrutscht. Für mich immer noch der beste Jackenersatz.

Der Nachteil dabei ist natürlich, dass da pro Reihe viele Maschen zu bewältigen sind. (Am Schluss waren es 841.) Man muss also damit umgehen können, dass das Gestrick ab der Hälfte nur noch millimeterweise wächst. Allerdings kommt durch die häufigen Musterwechsel keine Langeweile auf und innerhalb der einzelnen Abschnitte sieht man dann doch immer motivierende Fortschritte. Die Maße sind im Übrigen trotz der Masse an Gewebe recht bescheiden (186 x 60 cm).

Begonnen habe ich mit einem kleinen Hebemaschenmuster, das beim Travelmate schon mal ausgiebig zum Einsatz kam. Es folgten ein klassisches Mosaikmuster, Tuck-Stitch-Bubbles und ein schlichter Briochestreifen. Und eine leicht wellige Abschlusskante. Gestrickt ist alles mit meinem absoluten Lieblings-Alpakagarn, das wirklich jede einzelne Masche zu einem sinnlichen Vergnügen macht. Einziger Nachteil: Die Strukturen kommen damit nicht so gut zur Geltung, weil es dafür einfach zu weich ist. Aber bei so einem Wintertuch zählt ja auch hauptsächlich, dass es warm und kuschelig ist.

Weiterer "Nachteil" der Vielfarbigkeit: Ich habe von allen Farben noch jede Menge Garn übrig. Apropos Vielfarbigkeit: Fällt Euch bei der Farbgebung was auf?

Nach allen Kriterien der Farbenlehre ist da eigentlich ein bisschen Murks im Spiel. Das Rostrot gehört da nämlich überhaupt nicht in die Palette. Ich finde, es irritiert beim Hinschauen auch ein bisschen, aber der absichtliche kleine Störfaktor macht es umso interessanter.

Und noch ein Nachteil: Durch dieses monogame Stricken an einem einzigen Projekt ist plötzlich gar nichts da, womit man nahtlos weitermachen kann. Ich muss mir also für die Zeit zwischen den Jahren dringend noch was einfallen lassen. Damit es wenigstens nicht an Garn mangelt (haha), war ich gestern sicherheitshalber noch im Wollladen. Und irgendwie landete lauter Mohairzeugs im Einkaufskorb:

Könnten also haarige Weihnachten werden!!

Euch wünsche ich schöne Feiertage. Bleibt gesund! Und wenn Ihr brav wart, hat das Christkind ja sicherlich auch für Euch ein bisschen Wolle im Gepäck ...

Garn:

• Insgesamt 416 g Juniper Moon Farm Herriot Fine (75% Alpaka, 25% Polyamid), LL 420 m / 100g, im Detail:
• 99 g Farbe 2006 (Black River Stone) (= Farbe A) 
• 92 g Farbe 2001 (Travertine) (= Farbe B) 
• 59 g Farbe 2046 (Verdigris) (= Farbe C) 
• 47 g Farbe 2009 (English Holly) (= Farbe D)
• 44 g Farbe 2032 (Bronze) (= Farbe E)
• 21g Farbe 2015 (Pampa Sunrise) (= Farbe F) 
• 54 g Farbe 2012 (Deep Plum Passion) (= Farbe G)

Nadelstärke: 3,5 mm