Immer noch kein Sommer, aber ein Sommer-Jiri

Nach dem Experiment von letzter Woche gibt's diesmal wieder etwas Konventionelleres. Ich wollte das neueste Modell von der FadenStille eigentlich gleich stricken, sobald ich es gesehen hatte. Aber, man glaubt es kaum, ich hatte nicht die passende Wolle in ausreichender Menge. Wann immer so ein kleines Lacemuster involviert ist, sollte es ja entweder einfarbig oder nur leicht meliert sein.

Welch glücklicher Zufall also, dass ich beim vorletzten Ausflug in den Wollladen etwas Passendes erspähte. Zuerst sprachen mich die sommerlichen Farben an, aber unmittelbar danach auch die haptische Qualität. Die Mischung aus Seide und Baumwolle weckte beim Anfassen sofort Begehrlichkeiten und versprach ein höchst angenehmes Tragegefühl. Das sich auch hundertprozentig bestätigt hat.

Das Modell hat mich überzeugt, obwohl ich ansonsten mit Rundpassen auf dem Kriegsfuß stehe. Sie passen mir einfach nicht! Und ich mag vor allem nicht, dass die Ärmel dabei kaum jemals gut sitzen. Hier jedoch ist der Musterteil im oberen Bereich relativ klein, was mich hoffen ließ, dass es hinterher keine unangenehmen Verzerrungen geben würde.

Eigentlich wollte ich das hübsche kleine Blattmuster auch als Abschluss an den Ärmeln noch einmal wiederholen. Aber eine kurze Kalkulation nach deren Abtrennen ergab, dass dafür das Garn auf keinen Fall reichen würde. Ich habe also nach ein paar Reihen die Ärmel gleich mit einem I-Cord beendet. Das erwieß sich im Nachhinein als Glücksfall, denn die erste Anprobe ergab, dass mir der obere Teil viel zu weit war (obwohl ich ausnahmsweise sogar die Maschenprobe brav beachtet hatte). Mit längeren Ärmeln hätte sich der Pulli im Achselbereich bei jeder Bewegung unangenehm verzogen (einer der Gründe, weswegen ich mit Rundpassen auf dem Kriegsfuß stehe).

So aber konnte ich mich damit behelfen, sofort deutlich mehr Maschen abzunehmen, als in der Anleitung vorgesehen waren. Damit erreichte ich auch eine stärkere Taillierung, die der Passform ganz gut getan hat. Dass der Pulli insgesamt mehr positive ease hat als von der Designerin beabsichtigt, finde ich ganz gut, denn im Sommer mag ich es ganz gern, wenn die Oberteile nicht ganz so eng anliegen.

Das Garn rutschte sehr gut über die Nadeln und so war ich erstaunlich schnell am unteren Ende angekommen und konnte mich mit dem eingängigen kleinen Blattmuster vergnügen. Dieser Spaß-Teil war dann auch viel zu schnell vorbei. Ließ in mir aber die Lust aufkeimen, demnächst doch wieder mal etwas mit einem umfangreicheren Lochmuster zu stricken ...


Garn:

  • 296 g Lana Grossa Setacottone hand-dyed (50% Seide, 50% Baumwolle), LL 340 m / 100 g, Farbe 906 (Kari)

Nadelstärke: 3,75 mm 

Anleitung: Jiri



Kommentare

  1. Ein schönes Design und die Wolle bringt es toll zur Geltung!
    LG Monika

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    1. Ja, die zwei passen wirklich gut zusammen. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Oder ich brauche mehr Jacken ...

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  2. Liebe Ute
    wie immer hast etwas besonderes in deinen Strickkorb
    Ich freue mich immer wieder darauf bei Dir neues zu entdecken
    Dieser Sommer hat es in sich.
    LG aus der Vulkan Eifel Inge

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    1. Hallo Inge,
      ja, dieser Sommer lässt sehr zu wünschen übrig. Ich hoffe, Du bist von den Unwettern verschont geblieben?

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  3. Die Farbe ist super und der Pulli steht dir!

    LG Gwen

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  4. Ich bewundere es immer, wenn jemand so etwas kann;)

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