Pfingstarbeit

Nicht dass sich die Tage im Moment groß unterscheiden. Feiertage oder nicht, es herrscht Gruselwetter und Pandemie draußen und entsprechend extensive Stubenhockerei drinnen. Also viel Zeit für Fleißarbeit. Um bei der Hörnchen-Chronik nicht vollends ins Hintertreffen zu geraten, habe ich zunächst endlich mal alles angeschaut, was ich in den letzten Wochen aufgenommen habe. Teilweise ging es ja auf dem Balkon so turbulent zu, dass ich mit dem Sichten gar nicht mehr hinterherkam. 

Mittlerweile ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Vom Nachwuchs schaut aktuell nur noch einer der Vier vorbei, die anderen haben sich wohl weiter weg eine Bleibe eingerichtet. Auch die großen Hörnchen machen sich rar, denn Nummer Eins ist wieder dazu übergegangen, alles wegzujagen, was vier Beine hat, egal ob Verwandschaft oder nicht. Sie selber kommt allerdings öfter als die S-Bahn und schleppt Nüsse weg, als ob der Winter schon wieder bevorstünde. Die immer noch einstelligen Temperaturen lassen das ja auch plausibel erscheinen.

Mit etwas Nostalgie blicke ich daher auf die Ereignisse von vor drei Wochen zurück, als hier fast ständig Flauschball-Alarm herrschte. Ein paar der Highlights gibt's hier:


Die Stricknadeln haben aber über das lange Wochenende auch nicht geruht. Der Sommer-Flare ist ein ordentliches Stück gewachsen (fünf der acht Knäuel sind verstrickt). Und wenn das Fernsehprogramm besser gewesen wäre, könnte der noch weiter sein. So aber konnte ich mich einer neuen Herausforderung zuwenden, die, zumindest anfangs, etwas mehr Konzentration erforderte.

Ja, ich habe es tatsächlich endlich getan! Ein kreisrundes Tuch angefangen. Ob und wie sich das tragen lässt, werden wird dann herausfinden. Spaß macht es auf jeden Fall. Das Modell ist schon etwas betagter: Der Shipwreck Shawl von Bethany Kok. Um zu testen, ob ich mit der Form was anfangen kann, kam der mir gerade recht. Denn dadurch, dass die zweite Hälfte sozusagen nur aus Löchern ohne Muster besteht, kann man sich hinterher bedenkenlos einwickeln, ohne die Sorge, dass die linke Seite außen ist.

Den spannenden Musterkreis habe ich über die Feiertage natürlich gleich eifrig abgearbeitet und jetzt steht das Pflichtprogramm in Gestalt endloser Lochrunden an. Da dabei aber mit immer größeren Nadeln gearbeitet wird, sind die Fortschritte schnell erkennbar, so dass keine Frustration aufkommt.


Für das Tuch musste ich tatsächlich das erste Mal in diesem Jahr einen Abstecher in den Wollladen machen, um passendes Glitzer- und Paillettengarn zu holen. (Im Original sind in das Lochmuster ungefähr 2.000 Perlen eingearbeitet; diese Tortur habe ich natürlich sofort verworfen.) Dabei blieb es dann selbstverständlich nicht, der Weg sollte sich ja schließlich lohnen. Ich präsentiere also stolz meine ersten (und immer noch ungewöhnlich bescheidenen) Wollkäufe in diesem Jahr:


 

Wegen andauernder Phantasielosigkeit sollen daraus zwei weitere Sommerpullis entstehen. Das buntere wird vielleicht noch mal ein Flare (was soll ich sagen - ich liebe diesen Schnitt). Und für das grüne Leinengarn schwebt mir was Weites, Kastenförmiges vor (neudeutsch: Boxy). Angeschlagen wird auf jeden Fall bald, denn auf beide Farbvarianten habe ich total Lust!
 



Kommentare

  1. Vom Flare kann man definitiv nicht genug haben, ein toller Schnitt - habe ich auch schon ins Auge gefasst.

    Toll finde ich das runde Tuch! Ich will seit Jahren eines stricken, aber da war bei mir immer der Gedanke, dass es aussehen könnte, als hätte ich Omas Tischdecke ausgeliehen und zweckentfremdet. Dies Muster allerdings wirkt gar nicht tischdeckenhaft. Das habe ich mir also mal gemerkt.

    Und - Respekt vor Kaufdisziplin mit Garnen! Daran arbeite ich noch....

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    1. Exakt wie bei mir. Ich will auch schon ewig eins stricken, hatte aber auch immer die Bedenken von wegen Tischdecke!

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  2. Ach ja, und was Phantasielosigkeit betrifft - wie wäre es mal mit einem runden Tuch von dir? Keine Tischdecke, die Sache mit linker Seite im Blick? Naaa...?

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    1. Mal sehen. Eigentlich ist das Format ja wie geschaffen für "richtiges" Lace, bei dem es in jeder Reihe Umschläge gibt. Aber dann ist eben das Problem, dass man leicht wieder beim Spitzendeckchen landet.

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  3. hallo liebe Ute,
    wie immer freue ich mich über jeden Bericht von Deinen Eichis. Ich hätte am liebsten die selber als Besucher aber wie das leider so ist, auch hier ziehen einmal die Kinder weg....ist schade.
    Denke aber dass so eine Futterparadis wird im Gedächnis bleiben. Vielleicht wieder im Herbst wenn Wintervorräte gemacht werden.
    Deine Tuch sieht, als es fertig wird bestimmt ganz toll, habe mir gerade das Original angesehen, da ich von den praktischen gehöre, denke nur dass es eher Dekoration als ein wärmende Funktion haben wird. Zu viele Löcher, aber vielleicht die Größe wird das tun....
    Bin gespannt auf weiter, arbeite trotzdem konzentriert an dem Rand, da hier Fehler schnell sichtbar werden.
    Liebe Grüße
    Ira

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    1. Ja, das Tuch ist sicher mehr schön als praktisch. Aber ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass an lauen Sommerabenden auch ein löchriges Etwas reicht, um die Schultern zu wärmen. Für die aktuelle Wetterlage ist das natürlich nichts!

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