Unverhoffte Untermieter
Von mir unbemerkt hatte ein Eichhörnchen auf meinem Balkon ein Nest gebaut. Na ja, eigentlich nicht, sie hat ihren Nachwuchs einfach in einem der noch unbepflanzten Blumenkästen deponiert. Als ich am Samstag erstmals seit Tagen rausging, um den bereits sprießenden Ruccola zu gießen, fand ich zu meinem Entsetzen die tote Mutter. Und als ich sie (mit Gummihandschuhen und Todesverachtung) wegschaffen wollte, erklang aus der Ecke ein Fauchen und eins, zwei, drei, vier kleine Gestalten sahen mich verschreckt an.
Zum Glück sind die Kleinen schon so groß, dass sie feste Nahrung zu sich nehmen können. Auf das Eis mit karamelisierten Haselnüssen, das ich am Wochenende machen wollte, habe ich dann verzichtet und die Nüsse lieber nach draußen befördert. Wo sie gleich dankbare Abnehmer fanden:
Nachdem ihr erster Hunger gestillt ist, lassen sie mich aber nicht mehr nahe genug ran, um ordentliche Fotos zu machen. Beim geringsten Geräusch huschen sie gleich ins benachbarte Regal und verstecken sich hinter den leeren Blumentöpfen.
Bleibt nur, sie durchs Fenster zu knipsen. Und da bleiben sie etwas schemenhaft, weil meine Fenster notorisch ungeputzt sind.
Obwohl der Balkon ziemlich groß ist, bleiben sie bislang schön in ihrer Ecke. Zwischen Fressen und etwas Herumtoben schlafen sie viel, ineinander verknäuelt. Weil es nachts ja noch ziemlich kalt ist, habe ich ihnen wenigstens eines meiner alten T-Shirts spendiert. Daraus haben sie sich eigenständig ein Nest gebastelt:
In ihrer Luxusbehausung ist sogar ein Kletterbaum - den nutze ich im Sommer als Rankgerüst.
Via Instagram habe ich gelernt, dass es sogar eine Nothilfe für Eichhörnchen gibt. Die sind bislang allerdings auch ratlos, wie man die Racker unbeschadet aus den 5. Stock ins Freie kriegt, wenn sie dann groß genug sind ... Und weitere Ernährungstipps habe ich da auch bekommen. Bislang ignorieren sie das empfohlene Obst und Gemüse (Karotten, Gurken, Zucchini, Äpfel) allerdings weitgehend. Wie kleine Kinder! Das vorwitzigste fängt allerdings schon an, an den Ruccolaknospen zu nagen.
oh my - sind die putzig. ich würde auch den ganzen tag gucken :D
AntwortenLöschenJa, endlich mal vernünftiges Reality-TV!! Allerdings schlafen sie auch viel.
LöschenToll - so etwas habe ich noch nie beobachten können.
AntwortenLöschenLG Gwen
Auf meinen Hochhausbalkon verirrt sich die Natur ja auch eher selten. Die Kleinen sind richtig herzerwärmend!
LöschenIch wünsche viel Glück beim Aufpäppeln und Großziehen. Hoffentlich schaffen es die Kleinen.
AntwortenLöschenToi, toi, toi wünscht
Antje
Danke, Antje, das hoffe ich auch!
LöschenMei, wie liab! <3
AntwortenLöschenWas das In-die-Wildnis-Bringen, wenn sie groß genug sind, betrifft, würde ich ganz optimistisch raten, dass sie den Balkon dann auf dem selben Weg verlassen, wie sie ihn mit Mama erreicht haben. Im Zweifelsfall senkrecht die Hauswand runter.
Nein, die Leute von der Eichhörnchen-Hilfe glauben nicht, dass die das hinkriegen, ohne dass die Mutter es vormacht. Wir arbeiten an einer anderen Lösung (siehe unten).
LöschenHallo Wolke,
AntwortenLöschenDAS ist wirklich goldig, aber auch traurig, ist die Eichhornmutter überfahren worden? wie kam die denn auf den hohen Balkon?
Auf jeden Fall sind die Kleinen bei dir erstmal in Sicherheit.
evtl. könnte man eine Brücke mit Seil zum nächsten Baum basteln.
Oder springen die dann vom Balkon?
Bei mir brüten die Meisen, wenn sie flügge sind, dann sind sie husch und weg.
Ich wünsche dir noch viel erfolg und Spass mit der Rasselbande.
evtl. werden sie auch noch zutraulicher.
Gruss conny
Hallo Conny,
Löschenirgendwelche äußeren Einflüsse waren nicht zu erkennen, die Mutter lag einfach tot da. Die kam hier auch vorher regelmäßig zu Besuch vorbei und flitzte über die Balkonbrüstung. Und bei der Gelegenheit hat sie meine Ecke wohl als perfekten Unterschlupf erkannt.
Das mit der Seilbrücke werden wir auf jeden Fall ausprobieren. Ich habe gestern schon ein paar Trainingsseile aufgehängt.
Die sollen gar nicht zutraulicher werden, in der Wildnis müssen sie ja auch mißtraurisch sein ...
Mittlerweile toben sie schon ganz schön herum. Ich hoffe nur, dass sie nicht runterfallen ..
Ach ist das süß und auch so traurig, dass die Mama nicht mehr da ist!
AntwortenLöschenIch habe es schon mehrmals beobachtet, wie die Eichhörnchen senkrecht und waagerecht die Häuserwände lang sind.
Toi, toi, toi! Ich drücke die Daumen!
LG Chrissi