Auf den Nadeln im September
Die angefangenen Jacken befinden sich dagegen im Halb- oder Tiefschlaf. Endlose Glatt-Rechts-Reihen haben gerade keinerlei Anziehungskraft. Ganz zu schweigen davon, dass da auch noch Ärmel bevorstehen ...
Statt dessen wurde also - Ihr ahnt es - etwas Neues angeschlagen. Die ganze frisch gekaufte Wolle soll hier schließlich nicht unnütz herumliegen. Und "etwas Neues" muss in dem Zusammenhang natürlich heißen: ein Tuch. Oder zwei, oder drei ...
Vorerst sind es "nur" zwei. Beim Wickeln der Sulingen-Beute hatte es mir diese Kombination besonders angetan:
Ja doch, es wird wieder mal Zeit für ein paar kleine Hebemaschenmuster. Und mit den Farben wird dann wohl endgültig der Herbst eingeläutet.
"Anschlag" Nummer Zwei ist ebenfalls aus purer Lust an der Wolle und ihren Farben entstanden. Die Kombination aus dunklem Lila mit Braun und Lila mit grünen, blauen und magentafarbenen Sprenkeln schrie geradezu nach zweifarbigem Patent. Nachdem der Anfang ausgetüftelt war, geht es da jetzt eine ganze Weile gemächlich dahin. Kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordern nur die unkonventionell platzierten Zunahmen. Mir schwebt vor, dass das Teil eine breite Abschlussbordürde bekommt, in dem die Farben aus dem Garn noch einmal getrennt aufgegriffen werden. Und da es noch eine ganze Weile dauern wird, bis ich dort ankomme, kristalliesiert sich auf dem Weg dahin hoffentlich eine konkrete Idee heraus, wie genau diese Bordüre aussehen soll.
Ich mag zwar in diesem Fall die Verbindung von dunklem mit noch dunklerem Garn, aber sie hat einen entschiedenen Nachteil: Sie lässt sich fast nur bei Tageslicht stricken. Bei der schummrigen Beleuchtung durch Energiesparlampen verwechselt man die beiden Fäden allzu leicht.
Ich habe das dumpfe Gefühl, dass im Laufe des Monats noch mehr Neues auf die Nadeln wandern wird, denn die (größtenteils gewickelten) Garnverlockungen lauern nun buchstäblich in allen Ecken der Wohnung ...
Ja, das ist halt die Kraft der Versuchung(en). Immer wenn mich Langeweile oder Unlust plagt, dann wickle ich den einen oder anderen Strang Wolle. Dieser flüstert mir dann meist zu, dass er so gerne sofort und unbedingt auf die Nadeln kommen muss. Meist kann ich dieses Flehen nicht unerhört lassen. Dir scheint es ganz genauso zu gehen... Es ist auch recht schwierig, wenn ein Werk Gestalt angenommen hat, man sich drauf eingeschossen hat, die Farben all ihre Pracht entwickelt haben, standhaft dabei zu bleiben, möglichst bis zum glücklichen Ende... Andererseits müssen ja auch all die UfOs ans Licht der Welt kommen - lange Rede, kurzer Unsinn - setz Dich nicht unter Druck, mach das, wozu Du die meiste Lust hast! Das weiß man aber auch erst, wenn genug Auswahl da ist ;-)))
AntwortenLöschenSo, nun habe ich Dir meine komplette Strickphilosophie verraten, Fakt ist aber, dass Du wesentlich konsequenter bist und viel schneller Deine Werke zuende bringst, falls das jetzt ein kleiner Trost ist ;-))
Das Dunkelbunte sieht so irre aus, aber es erfordert sicher auch maximale Konzentration. trotzdem wünsche ich Dir gutes Vorankommen. Für die Borte vielleicht so was Geschwungenes, ähnlich dem: https://www.ravelry.com/patterns/library/soft-swing ?
Bei mir überwiegt ja definitiv auch das Lustprinzip. Ausgebremst wird das allenfalls, wenn SCHON WIEDER MAL keine Nadeln mehr da sind. Nachdem ich neulich meine 3,75er Vorräte etwas aufgestockt habe, fehlt es jetzt vorne und hinten an 3,5ern. Und seitdem ich meine UFOs gern mal außer Sichtweite räume, ist auch der Überblick etwas verlorengegangen ...
LöschenAn was Geschwungenes oder Gezacktes für den Abschluss habe ich auch schon gedacht. Man darf gespannt sein ... Tröstlich ist immerhin, dass sich alle nötigen Farben schon im Stash finden. Und jetzt nutze ich mal das Tageslicht und werkle ein paar (mittlerweile schon ziemlich lange) Briochereihen dazu.
Ja, ein neuer Anschlag, der bringt so viel Freude. Bin grad beim 2. Ärmel und schon spuckt mir was Neues im Kopf rum.
AntwortenLöschenDas Dunkeklbunte ist auch mein Favorit, sieht so schmeichelnd aus. Da freue ich mich schon auf die Borte.
L.G. Rita
Stimmt, es gibt nichts Besseres als was Neues anzuschlagen.
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