Rundum vergnüglich

So, geschafft! Dieses wunderschöne (natürlich längst aus dem Sortiment genommene) Garn lag ewig bei mir herum. Es war ein Weihnachtsgeschenk von Frau Fadenkram, die sich einst erbarmte, nachdem ich endlos drüber lamentierte, dass die Produktion eingestellt war. (Es gibt das fast gleiche Garn immer noch von Katja unter der Bezeichnung Air Lux, aber nirgendwo hier in der Gegend. Ganz zur Not könnte ich es irgendwo bestellen, aber ich habe immer noch Vorräte vom Original in einigen Farben da.)


 Die Anfänge hatte ich ja neulich schon gezeigt. Es handelt sich um ein "echtes" Kreistuch (Pi Tuch), bei dem, der Mathematik gehorchend, immer, wenn sich die Rundenzahl verdoppelt, auch die Maschenzahl verdoppelt wird. Man muss also nicht jede (bzw. jede zweite) Runde an Zunahmen denken. Und man kann dadurch stets mit vollständigen Mustersätzen arbeiten.

Den Einwand "Das werden dann aber endlos viele Maschen!" kann ich entkräften. Nach dem letzten Musterkreis hatte ich 576 Maschen auf der Nadel, eine Anzahl, die man bei halbrunden oder Dreieckstüchern auch locker mal erreicht. Nur in der vorletzten Runde vor dem Abketten habe ich die Maschenzahl nochmals verdoppelt, damit sich der Rand schön kräuselt. 


Damit der letzte Teil mit den langweiligen Lochrunden so schön locker fällt, habe ich alle 10-15 Runden die Nadelstärke schrittweise erhöht, von 4,5 mm bis hin zu 7 mm. Das bringt zusätzlichen Schwung in die Sache. Und ich konnte gleich mal mein neulich erworbenes Cubics-Set fast vollständig zum Einsatz bringen. Zugegeben: die Kombination dünner Faden + dicke Nadel verlangsamt den Strickprozess ein wenig, aber dafür muss man für die gleiche Fläche auch deutlich weniger Runden stricken.

 

 

 

Man kann ganz gut sehen, wie sich die Abstände mit den verschiedenen Nadelstärken schrittweise erweitern.

 



 

Und das, obwohl ich das untere Drittel mangels Platz gar nicht geblockt hatte. In meiner zugestellten Hütte gibt es nämlich nur einen Platz, an dem ich so ein Riesending überhaupt ausbreiten kann, und das ist das Bett. Zum Glück ist das Garn sehr schnell getrocknet, so dass ich nicht im Wohnzimmer übernachten musste.

 Bleibt noch die häufig gestellte Frage nach der Tragbarkeit. Zugegeben: Auch ich gehörte früher zu der Fraktion, die sagte: "Das ist doch eher ein Tischtuch! Was soll man damit denn anfangen?" Aber tatsächlich sind die Dinger sehr bequem.

Man könnte es sich natürlich einfach machen und es einfach doppelt nehmen für einen Halbkreis (der immer noch deutlich lockerer schwingt, als wenn man nur die Hälfte stricken würde).

 Aber meine bevorzugte Tragevariante ist eher ähnlich wie ein Umhang. Vorne erhält man eine Art Schalkragen und endlos viel Armfreiheit:

Und gleichzeitig prangt hinten das Muster in voller Schönheit:

 Durch die üppige Weite bleibt so ein Kreistuch auch schön an Ort und Stelle und verrutscht nicht bei jeder Bewegung. Das sorgt für ultimativen Tragekomfort. Wenn man ganz sicher gehen will, kann man das Tuch auch vorne mit einer von Omas Broschen sichern, die dadurch auch mal wieder zum Einsatz kommen:

 Ich glaube, dieses Mal warte ich nicht so lange, bis ich wieder so ein rundes Teil anschlage. Es juckt mich schon ganz arg in den Fingern, gleich das nächste auf die Nadeln zu nehmen. Ich hab da noch eine größere Menge Lacegarn in Pink ...

 


Durchmesser: 174 cm (nach dem Spannen, vor dem Waschen ca. 140 cm)

Garn: 

  • 194 g Lana Grossa Lace Lux (67% Viskose, 33% Schurwolle), LL 310 m / 50 g, Farbe 41 

Nadelstärke: 4,5mm - 7 mm (KnitPro Cubics)

Kommentare

  1. Total schön!
    Auch wie du das Tuch beschrieben hast. So bekomme ich auch Lust darauf, das mal auszuprobieren.

    LG Chrissi

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    1. Es macht wirklich Spaß. Vor allem kann man endlich mal einfacher echte Lacemuster verwenden, bei denen es in jeder Reihe Umschläge gibt, weil man immer die Vorderseite im Blick hat.

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    2. Hallo Ute , ein tolles Tuch was Dir da gelungen ist!
      einfach genial. was bei Dir sich in Blog einstellt.
      Ich freue mich immer wenn ich bei dir vorbei schaue und genieße die schöne Handarbeit
      LG inge

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    3. Hallo Inge,
      und ich freue mich, wenn ich den Strickspaß verbreiten (und vielleicht ein wenig inspirieren) kann.
      Ganz liebe Grüße
      Ute

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    4. Gallo Ute
      ja, es ist sehr anregend ,auch ich bin trotz meiner massiven Seheinschränkung immer am Stricken. und genieße es sehr. Ich stricke nach dem Motto perfekt sein ist Gotteslästerung weil sehr schlecht Maschen wieder auffangen , oder ich Muss von neuen beginnen . Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. P.S. Ich habe einige Anleitungen schon nachgestrickt

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    5. einige Anleitungen von Dir nachgestrickt

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