Dehnungsfuge
Da schwafelt die am Jahresanfang von Tüchern und jetzt strickt sie schon wieder Socken ...
Stimmt, ist aber reine Notwehr. Ich hatte mich ja kurzfristig entschlossen, aus dem wiedergefundenen rostfarbenen Garn einen Pulli zu stricken, damit das endlich weg ist. Aber die Glatt-Rechts-Strickerei ist ja nicht eben unterhaltsam. Von den Ärmeln gar nicht zu reden ... Da brauche ich dann zwischendurch das ein oder andere kleine Erfolgserlebnis. (Und ja, ich weiß, dass in der Zeit, die für Socken draufgeht, auch die blöden Ärmel fertig sein könnten. Aber ich lamentiere lieber noch etwas länger deswegen herum und mache statt dessen was Kleines, Buntes.)
Es gibt ja genügend Sockenvarianten, die ich noch nicht ausprobiert habe. Die Dehnungsfuge gehörte auch dazu und die kann ich nun abhaken. Ich nehme an, viele von Euch sind damit ohnehin schon längst vertraut. Konstruiert ist das Modell für Füße mit einem hohen Rist oder solche, die aus anderen Gründen mehr Platz haben wollen.
Um diesen Bequemlichkeitsfaktor zu erreichen, werden vor der Ferse an der Rückseite Maschen zugenommen, die nach der Ferse an der Vorderseite wieder abgenommen werden. Wenn man auf die durchgehenden Längsrippen und deren Verlauf schaut, lässt sich das Prinzip ganz gut erkennen.
Ich nehme an, für Leute, die sonst gern einen Fersenkeil arbeiten, stellt das eine ganz interessante Alternative dar. Ich selber kann keinen Unterschied beim Tragekomfort entdecken, obwohl ich mich ja sonst meist auf die Stino-Variante beschränke. Aber theoretisch sollte man darin schon mehr Bewegungsfreiheit haben; immerhin steckt rund ein Viertel mehr Wolle drin als bei regulären Socken.
Trotzdem dauert das Stricken gefühlsmäßig nicht wesentlich länger, denn man hat durch die Formgebung und die Längs- und Querrippen immer was zu tun. Die Vorgehensweise ist in der Anleitung zwar knapp, in tabellarischer Form, aber dennoch hinreichend gut beschrieben.
Alles in allem eine nette Abwechslung. Und passen tun sie natürlich auch.
Garn:
- 79 g Pro Lana Golden Socks Fashion J (75% Schurwolle, 25% Polyamid), LL 420 m / 100 g, Farbe 606
Nadelstärke: 2,75 mm
Anleitung: Dehnungsfuge von Nicola Susen
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