Da wird mir was blühen, im neuen Jahr ...

 Heute geht es ausnahmsweise mal nicht um Wolliges. Denn, ganz ungewöhnlich für eine Strickverrückte, gab es bei mir keinen Garn-Adventskalender, sondern einen mit Kräutersamen. Wie Frau Fadenkram so richtig anmerkte: Da hat man zweimal eine Überraschung: Einmal beim Öffnen der Türchen (bzw. in diesem Fall: der Tütchen) und dann nach der Aussaat. Und nachdem ich den Balkon die letzten beiden Jahre komplett den Eichhörnchen überlassen habe, wird es Zeit, da wieder etwas "aufzuforsten".

 Ich habe mich für die Version "Wundersame Kräuterwelt" entschieden. Das Komplettpaket enthielt, neben der Schnur und den kleinen Wäscheklammern, sogar zwei kleine Nägel zur Befestigung. Blieb nur noch das Problem, wo ich den Kalender aufhängen sollte, den hier steht mehr oder weniger alles voll mit Regalen. Und an einem davon landete er dann auch schließlich.

 Gleich das erste Tütchen bot Anlass zum Wundern. Oder habt Ihr schon einmal von Yauhtli gehört?

Laut Google ein mexikanisches Kraut mit Aromen von Waldmeister und Anis. Unter anderem verfeinert es Kakao, hilft gegen Erkältung und Schlangenbisse und hat, höher dosiert, psychedelische Wirkung. Mehr kann man ja wohl wirklich nicht verlangen!

Gar so exotisch blieb es dann aber nicht durchgehend. Mit Kümmel und Baldrian folgten zwei alte Bekannte. Tag 4 brachte dann wieder eine Unbekannte, die Weinraute. Die klingt allerdings etwas gefährlich, so dass ich auf einen Anbau vermutlich verzichten werde. Für alle 24 Sorten habe ich auf dem Balkon ohnehin keinen Platz, zumal im Sommer ja auch noch die Chilis dazukommen, deren Aufzucht mir im vergangenen Sommer riesig Spaß gemacht hat. Da liegen auch noch einige neue Sorten zum Ausprobieren bereit.

Einiges ist für den Balkon auch viel zu groß, wie zum Beispiel der Einjährige Beifuß (der nichts mit den "normalen" Beifuß zu tun hat). Obwohl etwas mit antibakterieller und antiviraler Wirkung in diesen Zeiten ja nicht schlecht wäre. Kerbel und Gewürzfenchel hingegen sind eine willkommene Erweiterung auf dem Speiseplan.

Mit der Pimpinelle findet sich ein weiterer Kandidat, den ich ganz spannend finde, nicht nur als obligatorische Beigabe für die Frankfurter Grüne Sauce. Schnittlauch wächst hier natürlich ohnehin. Und Schwarzkümmel habe ich zwar im Gewürzregal, aber in natura noch nie gesehen. Der wird also auf jeden Fall ein Plätzchen finden.

Gleiches gilt für den Bockshornklee. Die Samen sind mir wohlvertraut, weil ich gern indisch koche, aber jetzt kann ich auch mal testen, was die Blätter können. Das mit dem Hopfen lasse ich allerdings wohl lieber, weil der mir hier alles zuwuchern würde. (Ich hatte mal Zierhopfen, der nahezu unausrottbar war.) Für die Apfel-Minze wird hingegen sicher ein Plätzchen finden, zumal die sogar winterhart ist und daher im Herbst keine warme Herberge in der Wohnung beansprucht.

Oregano und Koriander haben ohnehin schon einen Stammplatz auf dem Balkon. (Wenngleich die letztjährige Korinderernte durch eifrig wühlende Hörnchen vorzeitig terminiert wurde.) Aber Mexikanisches Zimt-Basilikum klingt doch wieder sehr spannend, oder? Er soll zwar eher nach Zimt und Anis schmecken als nach Basilikum, aber vielleicht ist er dafür etwas langlebiger als seine südländischen Namensvettern.

 Auch Salbei ist hier schon dauerhaft angesiedelt. Liebstöckel und Engelwurz werden aufgrund der Wuchshöhe wohl wegfallen, obwohl ersteres bei Insekten recht begehrt ist. Mal sehen, ob unter den anderen Pflanzen genug ist, was Bienen & Co. erfreuen könnte, ansonsten kommt es vielleicht doch noch zum Einsatz.

 Der Borretsch zum Beispiel ist ja bei Insekten ebenfalls recht beliebt. Witzigerweise wächst der hier auch schon seit ein paar Jahren, ich wusste aber bisher nicht, was das ist. Wegen der wunderschönen blauen Blüten hielt ich das Gewächs, das sich hier selbständig angesiedelt hat für eine Zierpflanze. Aber im kommenden Jahr werde ich die Blätter sicher mal probieren. Dill ist ohnehin einer meiner Lieblingskräuter. Beim Wermut bin ich mir noch unsicher: Angeblich soll der Geruch der Pflanzen Katzen vertreiben. Das ist hier auf dem Balkon natürlich egal. Aber was, wenn die Eichhörnchen den auch nicht mögen?

Den Abschluss bildeten zwei eher unbekannte Kräuter. Quendel ist, wie ich gelernt habe, einfach nur wilder Tymian und somit herzlich willkommen. Ysop kannte ich bisher nur dem Namen nach, habe ich aber meines Wissens noch nie gegessen. Das werde ich dann wohl ändern müssen ...

Alles in allem war das der spannendste Adventskalender, den ich je hatte. Und lehrreich obendrein, denn einige Pflänzlein musste ich doch erst einmal nachschlagen. Und jetzt habe ich noch ein paar Wochen Zeit, mir zu überlegen, was wohin kommen soll. Aufregend!






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