Alle Jahre wieder ...
Wer in südlichen Gefilden wohnt, weiß: Am zweiten Oktoberwochenende ist der Wollmarkt in Vaterstetten. Und damit einhergehend ist die Schwindsucht auf dem Konto fast vorprogrammiert ...
Seit der Veranstalter gewechselt hat, gibt es auch etwas mehr Stände, die tatsächlich Wolle führen und nicht nur allerlei Schnickschnack, der aus Wolle gefertigt ist. Immerhin um die 20 Anbieter stehen mittlerweile zur Auswahl. Ich hatte mir allerdings ernsthaft vorgenommen, mich beim Einkauf etwas zu zügeln, zumal die Beute aus dem letzten Jahr noch überwiegend unangetastet ist. Und das fiel mir auch leichter als gedacht, denn viele Färberinnen waren mehr oder weniger mit dem gleichen Sortiment vertreten wie im Vorjahr. Und die Experimentierfreude scheint auch nicht mehr so ausgeprägt, denn es gab überwiegend unifarbene Stränge. Und oft in pastelligen Farben, die so gar nicht in mein Beuteschema passen.
So richtig höher schlug das Herz nur bei inwollviert (wo auch die beiden Fotos entstanden sind). Und hier fand sich dann auch das erste ungeplante must have (zu besichtigen in der unteren Bildmitte des zweiten Fotos). Ein "Zopf" aus zehn Einzelsträngen à 50 Gramm, die in sich einen grandiosen Farbverlauf ergeben. Ich hätte gut und gerne drei Farbkombinationen nehmen können, entschied mich aber ganz genügsam nur für eine, nämlich die mit den Brauntönen.
Unwiderstehlich, oder? Da muss ich also wohl oder übel gleich noch einen Fading-Pulli stricken ... obwohl es bei den perfekten Übergängen nicht viel zu faden geben wird; da kann man die Stränge mehr oder weniger übergangslos aneinanderreihen. Und das wird ein Riesending, denn über 1800 Meter wollen ja erst einmal untergebracht werden.
Auseinandergezupft erkennt man die fließenden Übergänge noch besser:
Den Anfang macht schon mal ein großer, weiter Rollkragen. Und danach sehen wir weiter.
Zwei weitere ungeplante Stränge durften auch noch mit, auch die in Brauntönen. Der Herbst schlägt sich anscheinend auf die Einkaufsstimmung nieder.
Ein schönes, neutrales Braun zum Kombinieren war auch das Einzige, das auf der "Brauche ich"-Liste stand. Und das fand ich gleich zu Beginn bei Susanne vom Wollfeuerwerk.
Und dort gab es auch noch einen weiteren ungeplanten Zuwanderer. Der Tag, an dem ich einem schönen Regenbogen widerstehen kann, muss erst noch kommen ...
Auch das sind 50 Gramm Stränge, die komfortabel für ein größeres Projekt reichen. Spontan dachte ich natürlich im ersten Moment an ein Tuch. Aber schnell wurde mir klar, dass ich diese Schätzchen kraus rechts verstricken muss, damit die Farbeinsprengsel nicht zu unruhig wirken. Und ein Tuch ganz in Kraus rechts wäre mir zu langweilig. Eine Jacke hingegen ... Kurz erwog ich einen weiteren Girlfriend Cardigan aber da hätte man wegen des getrennt gestrickten oberen Teils und der tief angesetzten Ärmel schon wieder zu viel rumrechnen müssen, wie weit welche Farbe reicht. Es wird also doch ein schlichter RVO, und voilà, der Anfang ist gemacht:
Und das war es auch tatsächlich schon mit den Einkäufen! Recht überschaubar, oder? Aber für die nächste Zeit habe ich mir damit genug Arbeit ins Haus geholt. Und damit mir das musterlose Gestrick nicht gar zu langweilig wird, wird sich sicher noch das ein oder andere kleinere Projekt dazu gesellen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen