Kinder, wie die Zeit verfliegt ...

Intensive Recherche ergab, dass ich diese Tasche tatsächlich schon im September 2014 begonnen habe! Manchmal ist es ja unerklärlich, wieso einen der Überschwang so plötzlich wieder verlässt ...



Natürlich könnte es teilweise daran liegen, dass es die Näherinnen mit Taschen viel einfacher haben. Seht Euch nur bei der lieben Angie um: Die zaubert im Handumdrehen aus dem Nichts (nicht nur) die wunderbarsten Behältnisse! Minderbemittelte wie ich müssen dagegen erst mal den "Stoff" produzieren. Und da fängt das Problem schon an! Das besteht nicht nur im Durchhaltevermögen, sondern zuallererst schon darin, überhaupt ein geeignetes Garn aufzutreiben.

Mein erstes Taschenexperiment im Sommer 2014 war ein mehr oder weniger schlichter Beutel. Um die nötige Festigkeit zu erreichen, behalf ich mich damit, die zahlreich vorhandenen Baumwollgarn-Reste einfach doppelt zu nehmen. Das Ergebnis war durchaus tragfähig. Aber mir schwebte noch etwas Handtaschenähnlicheres vor.



Dann stieß ich beim Surfen auf die Seite von Free Vintage Crochet, wo die bezauberndsten Exemplare zu bestaunen waren. Spätestens dann stellte sich allerdings ernsthaft die Materialfrage. Ich bin ja die Letzte, die sich darüber beklagt, dass Garne sich heutzutage an Weichheit und Kuscheligkeit geradezu überbieten. Aber für so eine Tasche ist doch etwas Stabileres von Nöten, und da habe ich bis heute nichts Geeignetes gefunden.

Beholfen habe ich mich dann mit 'Argentina' von Lana Grossa - dem einzigen halbwegs griffigen Bändchen, das ich auftreiben konnte. Zwar immer noch nicht so richtig steif, aber damit ließ sich arbeiten.



Der erste Versuch verlief ganz zufriedenstellend. Was mich dazu veranlasste, sofort noch einmal in den Wollladen zu spurten, um noch mal ein Pfund von dem Garn in Lila zu  holen. Und eine andere Form auszuprobieren. Aber dann verabschiedete sich die Euphorie nach etwa zwei Dritteln; spannendere Strckprojekte drängten sich in den Vordergrund. Und das Ding verschwand in der Versenkung.

Bis jetzt. Eigentlich waren nur noch zwei Tage zu investieren, um die Einzelteile fertigzustellen und zu montieren.



Und in Schwarz-Weiß sieht das doch auch sehr nach Vintage aus, oder?


Falls jemand einen guten Hinweis für ein besseres Garn hat, würde ich eventuell sogar noch mal eine machen ... Vielleicht jemand von den Häkelprofis bei Ruth?











Kommentare

  1. Liebe Ute,
    erst muss ich mal heftig protestieren. Also minderbemittelt bist Du weiß Gott nicht! Du zauberst die schönsten Tücher, die man sich nur denken kann. Und das in einer Schnelligkeit, da wird mir Angst und Bange, dass Du wegen Raserei an den Nadeln noch festgenommen wirst ;-).
    Bei genähten Taschen besteht prinzipell auch immer das Problem, dass sie zu weich sind (zumindest für mich). Weshalb ich oft und gerne mit sehr starken Einlagen arbeitet. Das macht das Nähen aber nicht immer nur zum Vergnügen. Denn mit solchen Einlagen muss man unter der Nähmaschine oft die eine oder andere akrobatische Übung an der Nähmaschine absolvieren, damit das gute Stück auch unter die Nadel paßt! :o).
    Aber nun zu Deiner Tasche. Sie erinnert mich sehr stark an die goldenen 50iger. Ich finde sie stylisch und schwarz/weiß geht ja eh immer :-))).
    Lieben Gruß
    Angie

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  2. Liebe Angie,
    das "minderbemittelt" bezog sich auch in erster Linie auf meine Nähfertigkeiten und ist dafür noch geschmeichelt. Mit zwei Nadeln in den Händen fühle ich mich deutlich wohler. Und da kann das Ergebnis gar nicht weich genug sein ...

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    1. Ich glaube ... wir wohnen zu weit auseinander. Sonst würde ich Dir glatt Nähunterricht geben und Dich infizieren mit dem Nähvirus ;o).
      Lieben Gruß vom Niederrhein
      Angie

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    2. Ja, wir wohnen in der Tat in entgegengesetzten Ecken der Republik!
      Es ist nicht so, dass ich das Nähen nicht mal vor Urzeiten in der Schule gelernt hätte ... Ich glaube, mein Hauptproblem damit ist, dass man dabei penibel planen muss, denn wenn man einmal geschnitten hat, steht man vor vollendeten Tatsachen. Planen und rechnen musste ich aber immer schon im Job, daher bevorzuge ich beim Handarbeiten das Drauflosimprovisieren - und beim Stricken lassen sich etwaige Irrwege ja leicht korrigieren.

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  3. Liebe Ute,
    kaum zu glauben, dass dieser schicke Taschenbeutel Dein erstes Taschenexperiment war. Er sieht aus wie ein Designerstück! Dass wir den "Stoff" erst einmal produzieren müssen, denke ich jedes Mal, wenn ich eine genähte Bluse oder ein Kleid sehe. Ja, wir müssen das hart erarbeiten ;-) Deine Taschen sind genauso toll wie Deine Tücher!
    Liebe Grüße
    Anneli

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    1. Danke, liebe Anneli. Ich fürchte, wir müssen uns damit trösten, dass wir den "Stoff" wenigstens nach eigenen Vorstellungen gestalten können ...

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