Babypause!

 Für gewöhnlich hält mich ja nichts davon ab, jeden Tag wenigstens ein paar Reihen zu stricken. Aber vorletzte Woche gab es ein ebenso unerwartetes wie freudiges Ereignis. Nummer Drei lotste nämlich ihren gesamten Nachwuchs zwecks Übernachtung auf meinen Balkon!

Die Hörnchenbesuche fielen ja in letzter Zeit etwas spärlicher aus, weil die riesengroße Birke gefällt wurde, über deren Äste die Hörnchen bequem auf dem Nachbarbalkon landen konnten. Und die einen ebenso schnellen Fluchtweg bot, so dass die Kleinen sich halbwegs sicher fühlten.

Nach dem großen Birkengemetzel blieben nur zwei, die sich zögerlich heranwagten. Dazu müssen sie nun die Hauswand zum fünften Stock erklimmen und auf der bevorzugten Seite auch noch an dem anderen Nachbarbalkon vorbei, auf dem sich fast immer jemand aufhält. Auch die beiden Wagemutigen waren entsprechend bei ihren kurzen Aufenthalten deutlich nervöser.

Umso erstaunter war ich, als Nummer Drei sich am 25. März plötzlich entschloss, in dem kleinen Häuschen, in dem die Wollfasern für den Kobelbau gelagert sind, zu übernachten. Und nachdem diese Sicherheitsprüfung positiv ausfiel, brachte sie am nächten Morgen ein Junges zu dem Häuschen. 

Ab diesem Zeitpunkt klebte ich natürlich den ganzen Tag an der Fensterscheibe! Der kleine Knirps wagte sich auch bald aus dem Häuschen heraus und erkundete vorsichtig den Balkon. 

 

Mit rund neun Wochen sind junge Eichhörnchen ja schon recht selbständig und gut überebensfähig. Aber sie haben noch ihren Babyflausch und sind auch noch nicht ganz ausgewachsen. Und weil sie alles das erste Mal erleben, tapsen sie auch noch etwas unbeholfen durch die Gegend.


Dieser Knirps erwies sich jedoch als recht findig; spürte er doch beinahe sofort ein Versteck auf, in dem Nummer Elf (ein großer Bruder aus dem letzten Jahr) ein paar Vorräte gebunkert hatte. Vor allem die Esskastanien hatten es ihm angetan; er konnte gar nicht aufhören, daran herumzuknabbern.

 Alles in allem schien er sicht recht wohlzufühlen, aber als es auf den Abend zuging, guckte er doch etwas bedöppelt drein, als klar wurde, dass er offenbar ganz alleine da schlafen sollte.

Am nächsten Morgen hatte die Mama dann aber die restlichen drei Geschwister im Schlepptau und ab da wurde es recht turbulent. Und unübersichtlich. Es gibt auch nur ein Bild, auf dem alle fünf gemeinsam zu sehen sind (die geplagte Mama im Vordergrunf):

Drei sind hell- bis mittelbraun und haben teilweise die roten Pfötchen der Mama geerbt. Das vierte ist fast schwarz. Ihm gefiel es auf dem Balkon gar nicht; er ist mehrfach ausgebüxt und musste von der Mutter wieder zurückgebracht werden.


Nun bin ich natürlich doppelt froh, dass ich auf Leipzig verzichtet habe. Denn dieses Schauspiel hätte ich um nichts auf der Welt versäumen mögen. 

Mittlerweile haben sich alle wieder verabschiedet und erkunden fleißig die nähere Umgebung. Da sind sie natürlich deutlich schwieriger aufzuspüren!





Und ich wende mich so langsam wieder meinem Strickzeug zu. Vor die Wahl gestellt zwischen UFO-Ärmeln und was Neuem habe ich mich - Überraschung! - für das Neue entschieden. Demnächst gibt es endlich wieder ein Tuch:















Kommentare

  1. Die Kinderschar zu erleben, wäre mit nichts zu ersetzen! Einmalig! 😍😍😍

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    1. Ja, finde ich auch. Selbst haufenweise neue Wolle hätte mich nicht so erfreuen können.

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