Neues aus der Sockenfabrik

Zunächst mal gab es in der Sockenfabrik einen ausgedehnten Bummelstreik, denn Paar Nummer Elf (in diesem Jahr) ließ ganz schön lange auf sich warten. Wie so oft, wenn zwei gleiche Teile zu fertigen sind, blieb der erste Zwilling sehr lange allein.

Und das hatte seinen guten Grund. Auf dem Plan standen die Double Heelix Socks von Jeny Staiman. Vielleicht habt Ihr Bilder davon schon oft gesehen. Meistens sehen sie so aus wie oben, denn der Gag bei den Socken ist, dass man an der Ferse beginnt und dort eine zweifarbige Spirale strickt.

Damit sind wir auch schon bei der schlechten Nachricht und dem Grund, dass die zweite Socke so lange auf sich warten ließ. Denn diese Spirale verlangt ein dermaßen gotterbärmliches, nervendes Gefummel, dass alles zu spät ist. Und dann sind natürlich auch noch diverse provisorische Anschläge nötig, ehe man zum gemütlichen Teil übergehen kann. Für Bündchen und Spitze habe ich, anders als in der Anleitung, die Farben nochmal gewechselt.

Die Anleitung ist eigentlich ganz gut geschrieben, aber ich musste trotzdem (eine Premiere für mich!) noch ein Video bei YouTube suchen, um diese vermaledeite Ferse richtig hinzukriegen. Empfehlenswert sind die Socken, meiner Meinung nach, nur für absolute Tüftlerinnen, die unbedingt etwas Neues ausprobieren wollen.

Denn: Man sieht letztendlich hinterher ja gar nichts von dem schönen Gag. Es sei denn, die Trägerin gewöhnt sich an, schuhlos und auf Zehenspitzen durch die Gegend zu staksen. Diejenigen, die eine reguläre Fortbewegungsart bevorzugen, können es sich deutlich einfacher machen und einfach eine normale Socke (egal ob von oben oder von der Spitze her) mit einer gestreiften Jojo-Ferse stricken. Das sieht dann zu 99 Prozent genauso aus. 

Aber wenigstens habe ich meine Neugier damit gestillt. Die nächsten Socken werden definitiv wieder etwas schlichter, denn von dem Aufwand muss ich mich erst noch erholen.

Beim Garn habe ich mich für die Premium Merino Yak von Schachenmayr entschieden. Die liegt hier schon herum, seitdem der Hype um die "Krönchenwolle" startete (also mindestens vier Jahre?). Nach den ersten Berichten hatte ich im Überschwang genug für ein richtig großes Wintertuch bestellt. Aber dann trudelten die zweiten Berichte ein. Und dann hieß es plötzlich, dass die Wolle wahnsinnig pillt und fusselt, wobei nicht ganz klar wurde, ob das nur bestimmte Chargen betraf. Jedenfalls wollte ich das Risiko bei einem Tuch dann lieber nicht eingehen. Ich werde die Socken in der nächster Zeit mal einem Härtetest unterziehen und schauen, was sich da tut, ehe ich mir überlege was ich mit dem (umfangreichen) Rest anstelle. Ich hoffe mal das Beste, denn die Haptik ist ganz toll und das Maschenbild absolut ebenmäßig.

Garn: 

• 70g Schachenmayr Regia Premium Yak (58% Wolle, 28% Polyamid, 14% Yak), LL 400 m / 100 g, jeweils 35 g in den Farben 7512 (Anthrazit) und 7506 (Pfirsich meliert)
  

Nadelstärke: 2,5 mm

Anleitung: Double Heelix von Jeny Staiman