Verspäteter Herbstfarbenrausch


So, das Entrelac-Experiment wäre auch abgeschlossen. Ich fand die Optik ja schon seit den 80er Jahren faszinierend, aber die Pullis, für die es seinerzeit Anleitungen gab, sahen für meinen Geschmack doch zu sehr nach Harlekin-Kostümen aus. Deshalb habe ich es immer wieder hinausgeschoben, mal herauszufinden, wie diese aneinandergereihten Ecken eigentlich funktionieren. Bis jetzt.



Die Neugier ist jetzt befriedigt. Es funktioniert erstaunlich einfach. Allerdings ist es wohl am besten, damit nur rechteckige Stücke zu stricken, denn fließende Zunahmen (ohne Ecken) lassen sich nur sehr allmählich realisieren. Obwohl ich fast zwei Zauberbälle verarbeitet habe, ist das Ergebnis immer noch eher ein Schal als ein vernünftiges Dreieckstuch. Mal sehen, welche Stylingmöglichkeiten das sehr langgezogene Dreieck letztendlich bietet.



Wenn ich von etwas noch gar keine Ahnung habe, greife ich doch ganz gern mal zu einer Anleitung. Die war verständlich und nachvollziehbar, nicht zuletzt wegen der hilfreichen Illustrationen. Und an die habe ich mich auch brav gehalten; lediglich die umhäkelte Kante war im Original nicht vorgesehen. Obwohl das Grundprinzip recht schnell klar war, wurde das Gestrick nicht langweilig, was wahrscheinlich einmal mehr den Zauberbällchen zu verdanken ist, denn die ständigen Farbwechsel waren wie immer ein Augenschmaus.


Der plastische Flecht-Effekt (hier Vorder- und Rückseite während des Strickens) verliert sich nach dem Waschen natürlich sehr, obwohl ich auf Spannen wohlweislich verzichtet hatte. Ein komplettes Entrelac-Teil werde ich wohl so schnell nicht mehr stricken. Aber ich könnte mir gut vorstellen, die Technik mal als Effekt in Teilstücken einzubauen. Vor allem, weil ja nichts dagegen spricht, andere Muster als nur glatt rechts zu verwenden, oder?


Ehe ich's wieder vergesse: das zeige ich auch noch bei Ruths Blogparty.

Anleitung: 'Christine Entrelac Shawl' von Heather Boos

Garn:
  • 200 g Schoppel Zauberball Crazy (75% Schurwolle, 25% Polyamid), LL 420 m / 100 g, Farbe 2092 ("Schokoladenseite")
  • rostfarbenes Sockengarn zum Umhäkeln
Nadelstärke 3,5 mm

Kommentare

  1. Traumhaft. Aus den Zauberbällen kann man ja wirklich tolle Sachen rausholen.
    Liebe Grüße
    Susan

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    1. Das stimmt, ich hatte bisher noch keinen, der mich enttäuscht hat!

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  2. Uuuuiii, so viele Wollmeter in so kleine Karos verwurstet - alle Achtung, da muss man höchst motiviert sein! Das Ergebnis ist es aber wert, auch wenn es nicht ganz einfach gefällig zu drapieren ist... Hast Du es dabei mit dem Rückwärtsstricken probiert oder immer fleißig gewendet? Die Farbkombi gefällt mir sehr gut, die hätte ich für mein "Geflatter" nehmen sollen, dann wäre der ganze Aufwand dabei auch zu sehen gewesen... :-(
    Liebe Grüße - Regina

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    1. Ich hab das mit dem Rückwärtsstricken kurz probiert, aber es war deutlich umständlicher als die Wenderei. An der Farbe kann ich mich auch immer noch nicht satt sehen!!

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  3. Das Design ist echt faszinierend! Ich sollte meinem Chef sagen, dass ich fürs Arbeiten keine Zeit mehr habe, da ich so vielen Handarbeitstechniken ausprobieren will!
    LG Monika

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    1. Ja, es ist immer lästig, wenn man die kreativen Prozesse wegen schnödem Geldverdienen unterbrechen muss ...

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  4. Liebe Ute,
    dass Du diese Technik ausprobiert hast, verdient Respekt. Es sieht spannend aber kompliziert aus (auch wenn Du schreibst, es sei einfach). Ja, ich erinnere mich auch noch an die Pullover aus jener Zeit. Mit der Bezeichnung "Harlekin-Kostum" hast Du dem Kind einen Namen gegeben ;-) Für Tücher, Schals und Decken finde ich die Entrelac-Strickerei allerdings fantastisch.... und dann noch in Verbindung mit einem Zauberball ;-) Dein Projekt sieht klasse aus!
    Liebe Grüße
    Anneli

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  5. Traumhaft, die Farben sind einfach herrlich!

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